Kopfhörer sind mittlerweile zur Massenware geworden und die Spreu vom Weizen zu trennen wird dadurch alles andere als leicht. Insbesondere im Einstiegs- und Sporthörersegment überbieten sich die Hersteller mit ihren Ausstattungslisten, aber von klanglicher Qualität ist von wenigen Ausnahmen abgesehen nur selten die Rede. Dieser Punkt ist und bleibt vorwiegend den stationären Lösungen vorbehalten, also Kopfhörern, deren primärer Einsatzort der Hörplatz Zuhause ist. Hier braucht es kein »Noise Cancelling«, keine 3,5-Millimeter Klinkenbuchse mit entsprechendem Adapter und schweißabweisende Ohrpolster machen auch keinen Sinn. Klangliche und haptische Qualität auf hohem Niveau sind hier der Maßstab. Genau zu diesem Anspruch passt der neue Denon AH-D7200. Er ist mit großem und vor allem sorgfältigen Aufwand konzipiert worden, was sich vor allem bei den wichtigen Aspekten Tragekomfort und Musikalität zeigen soll.

So ein Kopfhörergebilde ist weitaus komplizierter, als es sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Insbesondere bei den Ohrmuscheln, die aus über zehn Einzelteilen bestehen, sieht man bei bloßer Betrachtung ja nur die Innen- und die Außenseite. Da ist es hilfreich, wenn der verantwortliche Denon-Ingenieur die auf einem Tablett montierten Einzelteile physisch erläutern kann. Und nicht nur das, wenn man dabei bemerkt, mit welcher Leidenschaft und welchem Know-how Yoshinari Fukushima seine Konstruktion erläutert, wächst das Vertrauen. So hat er Ohrschalen aus unterschiedlichem Holz dabei und lässt uns einen Klopf-Klang-Test durchführen. Dabei entstehende Unterschiede haben laut seiner Aussage merklichen Einfluss auf die Wiedergabe. Schlussendlich machten Ohrschalen aus echtem Walnuss-Holz das Rennen.  

Herzstück des AH-D7200‘ ist das fünf Zentimeter Breitbandchassis, dessen Membranmaterial aus kleinsten Fasern in Form »gebacken« wird. Dadurch bleibt das Gewicht gering und die Steifheit hoch. Andernfalls entstehen Verfärbungen und eine ungenaue Impulsverarbeitung. Damit das Chassis den Signalen des Verstärkers ansatzlos folgen kann, ist die Membran mit einer extra weichen Sicke versehen. So soll die Musik auch bei niedrigen Pegeln unverfälscht wiedergegeben werden. Fukushima hat zudem Resonanzen der Membranen als Ursache für akustische Eintrübungen ausgemacht. Aus diesem Grund ist deren Form so angepasst worden, dass Eigenresonanzen weitestgehend unterdrückt werden. Wenn diese Maßnahme wie beabsichtigt funktioniert, sollte es beim Hörtest zum Höchstmaß an Klarheit im klanglichen Spektrum kommen.