Bei der Oberflächenwahl sollte mit Bedacht vorgegangen werden, denn mit einer Höhe von 1,23 Metern bei einer Breite von 27 Zentimetern ist die Epicon 8 schon ein beachtliches Möbelstück. Bewundernswert ist die Tatsache, dass es Dali gelingt, beste Anfassqualität zu liefern. Das steht hochwertigen Möbeln keinesfalls nach. Saubere Verschraubungen, einwandfreie Spaltmaße und die sorgfältige Lackierung der Oberfläche sind aber nur Teilaspekte, die an dieser Stelle als Beleg dienen mögen. Was da so wunderschön eingekleidet ist, besteht an den Seitenwangen aus sechsfach verleimten MDF-Lagen, besitzt eine 3,3-Zentimeter-Schallwanddicke und ein Rückgrat mit über sechs Zentimetern Bautiefe.

Nur die Chassis musizieren

Mit diesem konstruktiven Material-Aufwand sowie der Formgebung werden stehende Wellen und Resonanzen weitestgehend unterdrückt. Sie würden den Klang verfärben, und das gilt es in der Lautsprecher-Top-Klasse natürlich effektiv zu vermeiden. Die gesamte von den Chassis erzeugte Energie soll beim Hörer ankommen und nicht als Körperschall durchs Gehäuse geistern. An diesem Punkt haben die beiden Chefentwickler Lars Worre und Kim Kristiansen wirklich hervorragende Arbeit abgeliefert. Das gilt auch für die verbleibenden Teile der mit fünf Chassis bestückten und als Dreieinhalbwege-Konstruktion ausgelegten Epicon 8.

Für den Hochtonbereich kommt die bekannte, hier aber neue bestückte, fast 30 Einzelteile umfassende Hybridkonstruktion zum Einsatz. Den Löwenanteil, nämlich rund 95 Prozent des Frequenzbereichs oberhalb 3.100 Hertz, übernimmt die 29-Millimeter-Kalotte, ab 10 Kilohertz kommt das Bändchen langsam zum Zug und arbeitet laut Dali dann zwischen 15 und 30 Kilohertz alleine. Diese in Aluminium abgeschlossene Doppel-Hochtoneinheit findet sich so auch in der Epicon 6. Allerdings dient das 16,5-Zentimeter-Tieftonchassis aus diesem Modell bei der Achter jetzt als über der Hybrideinheit werkelnder Mitteltöner. Den Tieftonbereich übernehmen bei der Epicon 8 zwei 20-Zentimeter-Chassis, die zur Verrichtung ihrer Arbeit jeweils eine eigene Kammer besitzen.