Als Canton vor wenigen Jahren die Reference-Serie zum Leben erweckte, gingen intensive Untersuchungen aller beteiligten Komponenten voraus. Dabei hat man unter anderem festgestellt, dass normale, halbrunde Sicken die Membranresonanzen im Mitteltonbereich nur unzureichend absorbieren und der maximal mögliche Hub recht begrenzt ist. Eine S-förmige Sicke hingegen brachte eine Dämpfung der Ringresonanz um 80 Prozent und eine 60 Prozent größere lineare Hubbewegung der Tiefmittelton-Membranen – eine entsprechende Anpassung des magnetischen Antriebs vorausgesetzt.

Grundsätzliches Problem bei Zweiwege-Boxen:

Im Übergangsbereich zwischen zwei Treibern verhalten sich die beiden Schallquellen in puncto Abstrahlcharakteristik deutlich unterschiedlich. Während etwa der Tiefmitteltöner anfängt zu bündeln, setzt ab der Übergangsfrequenz eine breit abstrahlende Kalotte ein. Diese Inkontinuität bewirkt abrupte Bündelungsänderungen, was dem homogenen Klang abträglich ist. Bei Canton ersann man daher die »Transmission Front-Plate«, eine kurze Schallführung vor dem Hochtöner, die dem Schall eine ähnliche Richtwirkung mit auf den Weg gibt wie der Tiefmitteltöner. Positiver Nebeneffekt: Dank des erhöhten Strahlungswiderstands erfährt der Hochtöner in seinem hubintensiven und damit verzerrungskritischen unteren Übertragungsbereich eine Wirkungsgradsteigerung um drei Dezibel. Die Verzerrungen sinken und das Dynamikpotential steigt.

Cantons Displacement Control gehört seit vielen Jahren zur Standard-Ausstattung der Canton-Boxen. Man weiß, dass eine Membran unterhalb ihrer Resonanzfrequenz zunehmend Blindleistung produziert, also große Bewegungen vollzieht, ohne Schalldruck zu erzeugen. Diesem Umstand kann man entgegenwirken, wenn man dem Chassis ein elektrisches Filter vorsetzt, das die Anregung nach unten begrenzt. Wird die Güte des Filters so berechnet, dass es den natürlichen Pegelabfall des Chassis ausgleicht, so kann der -3-dB-Punkt fast eine Oktave nach unten rutschen, während darunter das Chassis entlastet wird.