Des Menschen Gedanken können oftmals seltsame Wege einschlagen. Das ist aktuell nicht nur in der Politik der Fall, auch aus technischen Bereichen gab und gibt es immer wieder Kurioses zu berichten. So kann man beispielsweise nur vermuten, wie viele Fahrer beim Einsteigen in Fahrzeuge der Marke Saab lange und vergeblich nach dem Zündschloss neben dem Lenkrad gesucht haben: Aus Gründen des Diebstahlschutzes war dieses nämlich in der Mittelkonsole untergebracht. Darauf muss man erstmal kommen. Für gute und richtige Lösungen braucht es also wie immer Know-how, und genau davon wünscht sich i-fidelity.net bisweilen mehr im Bereich hochwertiger Audio-Komponenten. Denn unterm Strich geht es doch vorrangig um die Klangqualität, die Kunden überzeugen soll, und nicht wie so oft der Preis oder das erstbeste Klangerlebnis. »Klingt nicht, war aber reduziert«, macht niemanden wirklich dauerhaft glücklich.

Doch warum ist das so, dass es so oft nur um den Preis geht oder man nicht nach Besserem strebt? Vielleicht liegt es schlicht daran, dass immer etwas aus der Anlage herauskommt, solange sie nur halbwegs korrekt angeschlossen ist. Wer sich damit zufrieden gibt, verzichtet jedoch auf vieles. Denn neben der Elektronik und den Lautsprechern bestimmt die handwerkliche Erfahrung des oder der Installierenden maßgeblich das Resultat. Wer an diesem Punkt Sorgfalt walten lässt, wird deshalb mit einem besseren Ergebnis, mit natürlicheren Klängen belohnt. Aus unserer Sicht lohnt diese Mühe immer, und das gilt auch für die Reference-Lautsprecher von Canton. Diese liefern zwar bereits ohne jegliche Einspielzeit und an kleiner Elektronik ein überraschend gutes Ergebnis. Warum soll man dann noch zusätzliche Zeit und weiteres Geld investieren? Ganz klar, weil in diesen Lautsprechern viel mehr Potential schlummert, als es ein erster Blick und ein flüchtiger Höreindruck vermuten lassen.

In Bezug auf den zeitlichen Rahmen und das finanzielle Budget hat Cantons Entwicklerteam für die insgesamt sieben Reference-Schallwandler lange nicht so strenge Grenzen gesetzt bekommen, wie das bei anderen Serien der Fall ist. Hinzu kommt, dass die Effizienz bei der Konstruktion durch die hauseigene, in über zehn Jahren kontinuierlich weiterentwickelte Software nachhaltig gesteigert werden konnte. Doch ohne einen klugen Kopf dahinter ist auch das nur die halbe Miete. Im Hause Canton heißt der Chef der Entwicklung Frank Göbl. Er sorgt dafür, dass die Gratwanderung zwischen seriöser Technik (siehe Laborbericht) und klanglich mitreißender Abstimmung gelingt. Wie er dazu selber sagt: »Das ist alles andere als ein leichter Weg.«