Zu stehen kommt die Dreiwege-Konstruktion auf einem massiven Sockel. Grund hierfür ist die nach unten abstrahlende Bassreflexöffnung, die ein akustisch definiertes Gegenüber benötigt. Der eigentliche und per Schockabsorber angebundene Sockel kann auf unterschiedliche Weise an den Boden angekoppelt werden. Wir empfehlen an dieser Stelle dämpfende Untersetzer, in seltenen Fällen macht auch der Einsatz von Spikes sicher Sinn. Aber das muss in dieser Preisklasse mit den Ohren entschieden werden – und das tonal bessere Resultat zählt.
Die Canton ist mit einem Bi-Wiring/Bi-Amping-Terminal ausgestattet, das bereits im Auslieferungszustand über vernünftig klingende Brücken verfügt – eine wohltuende Ausnahme. Nach unseren Tests wissen wir, dass sich die Investition in ein gutes Lautsprecherkabel nicht nur lohnt, sondern eigentlich erforderlich ist. Mit dem Gran Finale aus dem Hause HMS funktioniert das absolut perfekt, dennoch passt das Concertato aus gleichem Hause preislich schlüssiger in den Rahmen.
Auch wenn die Vento-Serie in ihrer technologischen Machart die Vorlage für die Reference bildete, ist man dennoch absolut erstaunt, mit welch außergewöhnlich hohem Aufwand Canton bei dieser Serie zu Werke ging. Entwickler Frank Göbl bemerkt dazu, in trockenen Humor verpackt, dass »wir, obwohl wir keinerlei Limitierungen hatten, weder bei Bauteilen, Gehäuse, Budget noch Zeit, überhaupt fertig geworden sind, ist schon ein Wunder«. Denn wenn man erst einmal damit beginnt, jedes Detail auf den Prüfstand zu stellen, besteht die Gefahr – oder besser Chance –, dass man hinterher mit etwas vollkommen anderem dasteht.
Für die Reference setzt Canton einen komplett neuen Hochtöner ein. Mit 25 Millimetern entspricht sein Durchmesser zwar der üblichen Baugröße, neu hingegen ist sein Material, ein Keramik-Aluminium-Oxid-Verbund. Diese Kalotte soll gegenüber Standardkonstruktionen in den beiden wichtigen Punkten Schalldruck und Abstrahlverhalten mit besseren Werten punkten. Zudem haben die Entwickler mit softwarebasierten Werkzeugen die Geometrie etliche Male modifiziert. Das hat man so lange gemacht, bis das »Okay« aus Labor und Hörraum kam.