Viele »HiFi-Laufbahnen« sind in einem frühen Stadium mit dem Namen Canton verbunden. Seit über vier Jahrzehnten schon beliefert der im Taunus ansässige Hersteller die Welt zuverlässig mit Lautsprechern. Kein Wunder also, wenn man beim Erstkontakt mit der HiFi-Materie auf diesen Namen stößt, der sich aus dem lateinischen Begriff für singen – »cantare« – und dem deutschen Wort »Ton« zusammensetzt. Dem Verfasser dieses Testberichts ist es übrigens genau so ergangen – er besitzt bis heute eine Canton Quinto 510 aus seinen Anfangstagen.

Wer wie der Autor Spaß am Hobby findet, der steigt dann möglicherweise irgendwann auf andere Marken um und vor allem auf. Denn Canton ist im Bewusstsein vieler vor allem mit dem qualitativen Einstieg ins HiFi-Vergnügen verbunden. Wer die Frage nach seinem aktuellen Lautsprecher mit Canton beantwortet, ist deshalb auch in den Augen von erfahrenen Hörern zwar mindestens ein Ein-, vielleicht aber auch schon ein Aufsteiger, aber ein richtig ambitionierter Musikhörer?

Am Ende der Leiter

Vielleicht hatten die Verantwortlichen beim hessischen Lautsprecherproduzenten von dieser historisch scheinbar festgeklopften Tatsache einfach genug, als sie den Startschuss für das ambitionierte, weil in keinem Punkt limitierte Reference-Projekt gaben. Immerhin beschäftigt das Unternehmen mit Frank Göbl einen hervorragenden Entwickler, der zudem  ein kompetentes Team hinter sich weiß. Des Weiteren verfügt man über mannigfaltige Ressourcen, beispielsweise modernste Konstruktions- und Simulationssoftware, die die Entwickler auf dem Weg zu überragend klingenden Schallwandlern sicherlich anzapfen  können und auch zu nutzen wissen.

Vom kompakten Zweiwege-Monitor 9.2 DC bis zum ausgewachsenen Monumentalschallwandler 1.2 DC reicht die insgesamt sechs Modelle umfassende Baureihe, die bei der Entwicklung herausgekommen ist. Bereits als »Standard« kann zwischen drei hochwertigen Oberflächen gewählt werden: Hochglanz Schwarz, Hochglanz Weiß und lackiertes Kirschholzfurnier. Darüber hinausgehende, die Optik betreffende Wünsche stoßen bei Canton auf offene Ohren. Die Abdeckung der Schallwand erfolgt – bitte nur, wenn es erforderlich ist (!) – per schwarzem Stoff.

Der Kandidat Reference 5.2 DC

Mit der Reference 5.2 DC hat sich i-fidelity.net einen Standlautsprecher mittleren Kalibers aus dem Sortiment gepickt. Der Preis von rund 6.000 Euro das Paar liegt im noch erschwinglichen Rahmen und markiert vielleicht auch ein Stück weit die goldene Mitte der Reference-Linie. Satte 32 Kilogramm bringt die weiße Schönheit auf die Waage, was man ihr aufgrund der gerundeten Formen gar nicht zugetraut hätte. Denn durch die nach hinten schmaler werdende Rundung bekommen die Lautsprecher ein fließendes, lebendiges Design, was mit »Box« nicht mehr allzu viel zu tun hat.