Trotz ihrer 56 Kilogramm Gewicht wirkt die zweiteilig aufgebaute Konstruktion dennoch leicht, weil der eigentliche Korpus mit den Chassis über dem Sockel zu schweben scheint. Des Weiteren wird dieser Eindruck noch durch die Taillierung geprägt, welche sowohl dem Mittel- als auch dem Hochtöner die Arbeit erleichtern soll, da dadurch Kanten- und Beugungsreflexionen verringert werden. Im schmaleren oberen Korpusteil arbeiten Hoch- und Mitteltöner, darunter in einem eigenen Gehäuse ein Tiefton-Duo. Bei Licht betrachtet fallen sofort die Farbe der Konuschassis und deren dreifache Sickenumrandung auf.

Keramik-Wolfram

Membranen von Lautsprechern sollen zwei Eigenschaften möglichst gut erfüllen: Sie sollen leicht und steif sein. Welcher Aufwand mittlerweile betrieben wird, um hier optimale Verhältnisse zu schaffen, kann man bei Canton erfahren. In einem säurehaltigen Bad werden die Aluminium-Membranen angeätzt. Hochspannung in Kombination mit Sauerstoff sorgen dann für eine Teiloxydierung des Materials. Schließlich wird in einer feinen Schicht pulverisiertes Wolfram aufgetragen, das dann bei hohen Temperaturen mit der Membran verbacken wird. Durch diesen Prozess verliert die Membran immerhin ein Fünftel ihres Gewichts. Spannender war für Göbls Team allerdings das exaktere Schwingungsverhalten der Membran. Schließlich soll das schwingende System mit größtmöglicher Präzision dem Signal folgen. Um die hervorragenden Eigenschaften zu perfektionieren, besitzt die Sicke keinen einfachen, sondern einen dreifachen Rand. Das Kräftesymmetrieverhältnis soll so verbessert werden, Resonanzen verteilen sich aufgrund einer gewollten Instabilität gleichmäßiger über die Membran. Diesen Schritt mag mancher mit »Entwicklung« bezeichnen, aber genau betrachtet, ist das Hightech vom Feinsten.

Exakte Schallwandlung

Die Reference 3 K ist ein Dreiwege-System mit Bassreflexausgang am Boden des Gehäuses. Dort trifft der austretende Schall auf den Sockel und wird über einen definierten Kanal nach vorne und hinten ausgelassen. »Bass Guide« hat Canton diese Konstruktion getauft, die weniger Strömungsgeräusche verursacht und die Aufstellung des Lautsprechers erleichtert. In Kombination mit Cantons bekannter DC-Technik, die eine Übertragung von Frequenzen unter 20 Hertz gezielt verhindert und damit das Niveau harmonischer Verzerrungen niedrig hält (siehe i-fidelity.net-Laborbericht), kann das durchaus eine neue Qualitätsstufe im Bereich der Wiedergabe unterster Oktaven sein. Wie intelligent diese Lösung ist, werden wir später bei den Hörtests herausfinden.