Bis heute ist Canton eine Geschichte vieler Idealisten. Angefangen hat sie 1972 mit dem Herren-Quartett Wolfgang Seikritt, Otfried Sandig, Hubert Milbers und Günther Seitz. 51 Jahre nach Gründung ist Günther Seitz auch heute noch täglich präsent am Firmensitz im hessischen Weilrod, er ist Vaterfigur und Teil des Unternehmensrückgrats. Kein Wunder also, dass seine Initialen die beiden Sondermodelle Karat und Ergo schmücken. Die »Karat Reference«-Serie feierte im Jahr 2002 Premiere. Neben ihrer Klangqualität bestachen diese Lautsprecher damals auch durch ihr Design: Die schmale Schallwand, der seitlich eingebaute Tieftöner und das auf einem Sockel platzierte Gehäuse machten aus ihnen eine Augenweide.

Dass die Wahl auf die Karat fiel, um daraus eine »GS Edition« zum Unternehmensgeburtstag zu machen, ist naheliegend. Schließlich kommt die moderne Formensprache auch heute noch gut an. Mit einem »gesagt, getan« funktioniert das im Taunus allerdings nie. Canton ist ein Familienunternehmen, was im eigentlichen wie auch im übertragenen Sinne gilt, denn die Mitarbeiter sind teils seit Jahrzehnten dort beschäftigt und das Identifikationspotential ist hoch. Einer von ihnen ist Frank Göbl, Cantons Entwicklungsleiter, der seit 1997 für den guten Ton verantwortlich ist. Neben dem intensiven Einsatz von Software benutzt er bis heute seine goldenen Ohren für die klangliche Abstimmung der Lautsprecher.

Dennoch ist auch für einen versierten Profi wie Frank Göbl die Aufgabe, einen Lautsprecher zum 50. Geburtstag zu bauen, keine leichte – schließlich ist die Vorlage, die es zu überarbeiten gilt, schon exzellent. Außerdem gibt man zum Jubiläum ja gerne einen aus, sprich das Preis-Leistungsverhältnis sollte außergewöhnlich sein, und in Bezug auf die Leistung sollte die Karat echte technische Leckerbissen bieten. Das »Problem« besteht nun freilich darin, dass Canton diese Anforderungen in allen Serien schon lange erfüllt. Die Herausforderung besteht also darin, jetzt noch einmal eine Schippe draufzulegen, ohne die Kosten durch die Decke gehen zu lassen. Das Entwicklerteam muss dafür zunächst Chassis, Gehäuse und Frequenzweiche optimieren und diese dann zu einem harmonischen Ensemble zusammenfügen.

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