Mit Supertramps Klassiker »Crime Of The Century« liegt ein Klassiker auf dem Teller des Transrotor Black Stars. Warum Vinyl klangliches Vergnügen bedeutet, zeigt gleich der zweite Titel »Bloody Well Right«. Mit Wucht kommen die dynamischen Schläge zu Beginn während das Spiel auf den Tasten des Keyboards filigran und seidig ertönen. Gesellen sich die anderen Instrumente hinzu, öffnet sich der Raum in Breite und Tiefe und was nicht nur der Musik von Supertram gut tut, ist die klangliche Eigenschaft der Canor den Fluss der Töne reibungslos zuzulassen. Was bei anderen Geräten wie das Abarbeiten einer Tonfolge wirkt, verschmilzt hier zum akustischen Kontinuum. Mühelos kann beim Hörerlebnis des Ganzen auch einzelnen Instrumenten oder der beziehungsweise den Stimmen gefolgt werden. Auffällig ist dabei zudem auf der einen Seite die Abwesenheit jeglicher Härten und auf der anderen Seite, dass es keine röhrenverklebte, langsame, dynamikfreie Darbietung wird.

Hohe Spielfreudigkeit

Mit »Mare« von Quadro Nuevo gelangt man binnen Sekunden ans Meer und fühlt sich Minuten später auch so. Dass die Musik vor Leichtigkeit nur so sprüht, bedeutet nicht automatisch, dass es auch entsprechend auf der Anlage so tönt. Doch setzt die PH 2.10 hier einen echten Glanzpunkt. »Sun Will Shine Again« swingt mit Leichtigkeit, das melodieführende Saxophon besticht dabei mit seiner realen Klangfarbe und alle reizvollen Details erreichen den Hörplatz. Es klingt so harmonisch, wie Musik klingen sollte. Zu den Stärken der Canor gehört auch hier, dass der Raum um die Musiker nicht projiziert oder abgebildet wirkt, sondern einfach da zu sein scheint. Beim digitalen Pendant des Titels geht viel von analog hörbaren Atmosphäre verloren.

Disco-Fieber

Warum »Saturday Night Fever« von den Bee Gees auf dem Teller des Transrotors gelandet war, konnte sich im Anschluss keiner mehr erklären. Es hatte wohl mit einer Diskussion über John-Travolta-Filme begonnen und endet jetzt mit einer knackigen, lauten Performance von »Staying Alive«. Schon erstaunlich, wenn hunderte Male gehörte Titel plötzlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, weil der Groove tiefer aus der Rille extrahiert wird, als man es gewohnt ist und die Streicher die Ohren unter voller Ausnutzung der Stereo-Basisbreite umschmeicheln während das Schlagzeug parallel rücksichtslos den Rhythmus zementiert. Da sitzt man im Anschluss fassungslos in seinem Hörsessel und wünscht der Schallplatte von ganzem Herzen, dass »Staying Alive« für sie noch ganz lange gilt.