Im DAC 2.10 finden sich viele grundsätzliche Erkenntnisgewinne aus der Entwicklung der anderen 2.10er-Komponenten wieder. So sind wie schon beim CD-Player russische Electro-Harmonix-Doppeltrioden des Typs 6922 ein wichtiger Bestandteil der Ausgangsstufe. Da man im Hause Canor von den Vorzügen eines durchweg symmetrischen Signalwegs überzeugt ist, stecken pro Kanal jeweils zwei dieser Röhren in ihren Sockeln. Ummantelnde Dämpfungselemente bewahren die fragilen Glaskolben vor Mikrofonie-Effekten.

Diese unter audiophilen Kennern besonders geschätzte Variante der bekannten ECC88/E88CC-Typen werden im hauseigenen Labor mit einem spezialisierten Mess-System geprüft, die Werte danach in einer Datenbank verewigt. Durch das »Aladdin« genannte Verfahren kann Canor perfekt zueinander gematchte Röhren garantieren. Ein Vorteil, der sich auch im Falle eines späteren Austauschs bewähren sollte. Diese außergewöhnliche Akribie der osteuropäischen Ingenieure zeigt sich an einem weiteren Beispiel: So sind die verwendeten CMT-Platinen mit starken Kupferschichten versehen. Die mehrfach stabilisierte Stromversorgung erfolgt über einen großzügig dimensionierten Ringkerntrafo, der nicht nur zur störungsminimierten Energieversorgung beiträgt, sondern auch erheblichen Anteil am Gesamtgewicht von über zehn Kilogramm hat.

Beeindruckende Präsenz

Der DAC 2.10 profitiert sehr offensichtlich von den umfangreichen Produktionsmöglichkeiten des Herstellers, der auch als Auftragnehmer für andere Marken sein Auskommen erzielt. Um sich einen Eindruck von der beeindruckenden Fertigungstiefe und Sorgfalt im Hause Canor zu verschaffen, möchte ich auf diese Reportage verweisen: ein Besuch von i-fidelity.net in der Fabrikation des slowakischen Audio-Spezialisten. So erklärt sich leichter, warum der DAC 2.10 ein solch hohes Maß an Wertigkeit ausstrahlt. Ich vermeide hier bewusst die überstrapazierte Formulierung »Gebaut wie ein Panzer«, verweise stattdessen lieber auf die schweren Metallbleche oder die fingerdicke Frontplatte aus gebürstetem Aluminium. In Sachen Anmutung gibt es deshalb die volle Punktzahl: Der Materialaufwand ist sehr hoch, die Anschlüsse von bester Qualität, die Verarbeitung exzellent. Somit liegt der DAC exakt auf dem Niveau der bereits etablierten Canor-Komponenten der 2.10er-Linie.