Es ist doch immer wieder erstaunlich, welche seltsamen Blüten das Thema Schallplatte bei der Berichterstattung oder in Anzeigen treiben kann. Da vermarktet eine dänische HiFi-Einzelhandels-Kette einen Plattenspieler auf der Plattform Instagram. Zu sehen und vor allem zu hören ist dabei, wie die Nadel in die Rille eintaucht und dann das zu erwartende nervige Knistern in einem Rauschmantel. Da rollen sich den erfahrenen Genießern die Zehennägel auf. Zumindest empfindet man physischen Schmerz. Wer Musik von Schallplatte in hochwertiger Form genießen möchte, dem ist die Lagerfeuer-Atmosphäre zuwider. Die Nadel taucht ein, der durch die Abtastung verursachte Grundpegel entsteht – und darüber hinaus herrscht Ruhe. Wenn nicht, dann muss die LP gewaschen oder ausgetauscht werden. Hohe analoge Klangkultur ist immer mit Sorgfalt und Konsequenz verbunden, zumindest ist das bei uns in der i-fidelity.net-Redaktion so.
Nur wenn die Voraussetzungen stimmen, lohnt sich auch der Einsatz hochwertigen Equipments, wozu Canors Röhren-Phonovorverstärker Asterion V2 zweifelsfrei gehört. Sein Äußeres legt nahe, dass es sich angesichts von 18 Kilogramm Gewicht und einer Bauhöhe von 17 Zentimetern um einen Vollverstärker handeln muss. Für die ausschließliche Verstärkung von Phonosignalen sind das Rekordwerte. Wie von dem slowakischen Hersteller gewohnt, kann das Gehäuse in silberner oder schwarzer Ausführung bezogen werden. Unser Modell ist schwarz wie die Nacht, was das orange Farbenspiel hervorragend zur Geltung bringt: So leuchtet das Firmenlogo und die Corona rund um den Drehregler, mit dessen Hilfe unterschiedliche Eingangsimpedanzen gewählt werden können. Die Helligkeit des Displays lässt sich in fünf Stufen regeln. Im Off-Modus erscheint die Anzeige nur bei der Änderung von Einstellungen und erlischt dann kurze Zeit später wieder.
Der Asterion V2 ist ein Monument von Phonovorverstärker. Er verfügt über drei Eingänge, zwei für Moving-Coil- und einer für Moving-Magnet-Tonabnehmer. Von den MC-Eingängen ist einer symmetrisch ausgeführt, was nicht nur aufgrund der aktuellen Mode, sondern auch technisch begründet sinnvoll ist. In Richtung Vorverstärker kann das Signal per Cinch- oder symmetrischer Verbindung geschickt werden. Sollte es Schwierigkeiten mit tieffrequenten Schwingungen geben, schafft der Subsonic-Filter Abhilfe. Um beim Wechseln der Platte die Lautstärke am nachfolgenden Verstärker nicht herunterdrehen zu müssen, kann der Asterion V2 einfach per Tastendruck gemutet werden.