Wer den 113 ganz audiophil erklingen lassen möchte, der greife auf die USB-Audio-Schnittstelle zurück. Die beherrscht neben passabel klingenden Standardmodi des Class1-Standards auch den Class2 in synchron und asynchron. Damit potentiell vom angeschlossenen Computer neben den Audio-Daten kein sonstiger hochfrequenter Schmutz in den feinen Wandler gerät, haben die Entwickler das USB-Modul komplett galvanisch vom Rest der Elektronik getrennt, was bei der riesigen Bandbreite der Schnittstelle ein echtes Kunststück war, wie Burmester Entwicklungsleiter Stefan Größler den Testern erzählte. Aktuelle Apple-Rechner können sofort im höchstauflösenden Modus auf den Burmester zugreifen. Für Windows-Rechner arbeiten die Berliner noch an einem Treiber, denn das Betriebssystem kennt nativ nur den Class1-Standard. Versuche mit einem Windows-Laptop und einem Versuchstreiber entlockten auch diesem System die begehrten hohen Auflösungen.

Hightech im Auftrag hochwertiger Wiedergabe

Auch die konventionellen Digitaleingänge nehmen die hohen Frequenzen entgegen, etwa hochaufgelöste Stereo-Audiospuren von einer Blu-ray Disc mit bis zu 192 Kilohertz und 24 Bit. Aber auch ein Streaming-Player darf Musik gerne in hoher Auflösung liefern. Ähnliches gilt für die digitalen Ausgänge, die ebenfalls bis in die höchsten Bandbreiten arbeiten, falls man den 113 nur als rein digitalen Übersetzer verwenden möchte. Das Signal läuft stets durch den Sampleraten-Konverter, der immer die vom Anwender eingestellte Frequenz am Ausgang zur Verfügung stellt, indem er das Signal auf die jeweils andere Taktung umrechnet. Hier steht bewusst Sampleraten-Konverter und nicht »Upsampler«, denn der 113 rechnet gegebenenfalls auch hohe Samplingraten herunter. Was zunächst nach einem Irrtum klingen mag, hat durchaus Sinn, denn wer den 113 an einen D/A-Wandler älteren Datums anschließt, dem sind die hohen Datenraten unbekannt. So kann man dennoch Aufnahmen höchster Frequenz abspielen. Der Samplingraten-Konverter ist nur außer Betrieb, wenn die Abtastraten-Frequenz des Eingangssignals mit der für den Ausgang eingestellten übereinstimmt. Dann durchläuft das Signal lediglich das Re-Clocking. Das findet auch bei Konvertierung statt. Die Neutaktung durch Burmesters höchstpräzisen internen Geber eliminiert eventuellen Jitter und damit verbundene, verzerrende Ungenauigkeiten auf der Zeitachse.

Verwendet man schließlich den aufwendig gemachten Analogausgang, kommt auch die eigentliche D/A-Wandlung zum Zuge. Die ist wie das Reclocking und die asynchrone digitale Signalführung schaltungstechnisch Burmesters Referenz-Serie entnommen und für die kleine Komponente vereinfacht und angepasst worden. Die symmetrische Ausgangsstufe arbeitet mit einer Gleichspannung eliminierenden Servoschaltung – Koppelkondensatoren waren tabu. Auch das Thema Stromversorgung spielt im 113 eine dominante Rolle. Erstmals kommen bei Burmester zwei komplette Schaltnetzteile zum Einsatz. Eines davon versorgt das Digitalteil, die USB-Schnittstelle und die Bluetooth-Mimik, die übrigens bei Nichtgebrauch komplett vom Strom getrennt wird. Das zweite Netzteil, Sie ahnen es, versorgt ausschließlich die analoge Ausgangssektion.

Hohen Erwartungen entsprochen

Der Hörtest ergab im positiven Sinne wenig Überraschendes. Der Kleine klingt tatsächlich wie die Großen, was nicht weniger als ein Riesenkompliment ist. Egal, ob analog oder digital, der Burmester 113 klang stets transparent, mit exzellenten Durchzeichnungseigenschaften ausgestattet und auch feinporig. Bei Wettbewerbern hin und wieder auszumachende Schärfen traten nicht auf. Tendenziell spielt der 113 umso quirliger, je höher die Samplingrate eingestellt ist. Bei den meisten Aufnahmen gefiel beispielsweise bei digital zugespielten CDs zumindest an der Hörtest-Anlage die mittlere Stellung des Abtastratenwandlers mit 96 Kilohertz, die schön fein, aber noch angenehm erdig klang, wo die 192er-Stellung schon minimal schlank wirkte, wenngleich diese beispielsweise noch knackigere Klavieranschläge demonstrierte. Trotzdem trat hier, zumindest bei hochgerechneten CDs, der Korpus schon ein wenig ins Hintertreffen. Gibt man dem 113 von vornherein hochaufgelöste Aufnahmen zu futtern, blüht er nochmals auf, klingt luftig und frei mit stabilem Raum, knackiger Attacke und scharf konturierter Abbildung und gerät auch bei komplexen Klangkörpern nicht in Bedrängnis.