Auf der Rückseite drängen sich die Anschlüsse dicht an dicht. Auch hier liegt die Verarbeitung auf gewohnt hohem Burmester-Niveau, alles präzise und massiv. Das beginnt mit einem ordentlichen Kaltgeräte-Netzanschluss mit Hauptschalter. Daneben sitzen die Anschlüsse, die man von den Berlinern bisher nicht kannte: die Koaxbuchse für die Bluetooth-Stummelantenne für stabilen Empfang und die USB-Audio-Buchse, die Class1- und Class2-Standard und eben bis zu 192 Kilohertz Samplingrate bei 24 Bit versteht. Die klassischen S/PDIF-Digital-Anschlüsse gibt’s als Cinch- und TosLink-Buchse, je als Ein- und Ausgang. Die rechte Hälfte der Rückwand belegen die analogen Ausgänge, die symmetrisch als XLR und unsymmetrisch als Cinch zur Verfügung stehen. Dabei erhalten die Cinch-Ausgänge ihre Signale von der positiven Phase und der Masse der XLR-Buchsen, ein gleichzeitiger Betrieb von Cinch und XLR ist daher nicht möglich. Das Gehäuse ruht auf kurzen Alusäulen mit Filzauflage.

Wer hat das Kommando?

Als Handgeber liegt Burmesters generische Systemfernbedienung bei, mit der man fast alles vom Sofa aus kontrollieren kann: ein- und ausschalten, die Leuchtmittel dimmen, bei der Bluetooth-Anzeige die Farbe wechseln, die Quellen wählen, die Absolutphase und die Samplingrate umschalten. Nur zur einmaligen Koppelung mit Bluetooth-Quellen muss man einmal am Gerät die entsprechende Eingangstaste für ein paar Sekunden gedrückt halten, bis das Blinken des illuminierten Zahns die Bereitschaft zur Kontaktaufnahme signalisiert. Dies klappte mit verschiedenen Abspielern auf Windows-Mobile-, Android- und Apples iOS-Geräten problemlos. Dank der »echten« Antenne blieb die Verbindung auch völlig stabil, selbst wenn die Tester mit dem sendenden Abspieler im Gebäude umherliefen, selbst durch bis zu zwei Innenwände ließ sich die Verbindung nicht beirren.

Der Bluetooth-Empfänger beherrscht alle drei gängigen Audio-Standards A2DP für blauzahniges Musikstreaming. Die meisten taschenformatigen Bluetooth-tauglichen Player und auch das iPad 1 der Redaktion verwenden lediglich den kleinsten Standard, SBC Low.  Hierbei wird das Audio-Signal ressourcenschonend komprimiert übertragen, wobei ein Algorithmus zum Einsatz kommt, der MP3 ähnelt. Das System funktioniert gut und das auch, wenn die zu übertragende Musik bereits komprimiert – wie auf Mobilgeräten üblich – gespeichert ist. Das Ergebnis kann sich für Hintergrundberieselung dann immer noch gut eignen, wenn die Dateien ordentlich und mit höherer Datenrate vorliegen. Audiophil klingt es dann allerdings auch trotz Burmester-Wandler nicht mehr. Auch den apt-X-Codec hat Burmester an Bord, den immer mehr Computer und Mobilgeräte beherrschen, etwa das RAZR-Smartphone von Motorola oder das Galaxy Tab 7.0 Plus von Samsung. apt-X bietet verlustfreie Audio-Übertragung, weil es nur eine Datenkompression verwendet, keine verlustbehaftete Datenreduktion. Es könnte sich auf Dauer als clever herausstellen, dass die Berliner Entwickler um Stefan Größler nicht auf Apples Insellösung AirPlay setzten, wenngleich das sicher auch seinen Reiz gehabt hätte. Aber mit der Bluetooth-Technik bietet der 113 einfach eine viel flexiblere Schnittstelle mit großer und stets zunehmender Verbreitung.