Dank der vier Terabyte großen Festplatten des Servers passen allerdings so viele Alben auf das System, dass man getrost seine komplette Musik in verlustfreier Datenkompression im Flac-Format ablegen kann. Die Wiedergabe ist dann Bit für Bit mit der originalen CD identisch. Zuletzt überlässt einem das System noch die Wahl, die Daten »normal« oder besonders gründlich auszulesen. Dieser »Accurate Rip« benötigt mindestens die doppelte Einlesezeit, denn er liest jedes Datencluster der Scheibe so oft aus, bis sichergestellt ist, dass immer die gleichen Werte dabei herauskommen – oder er erzeugt im Zweifelsfall einen Durchschnittswert. Das ist bei CDs hilfreich, die verkratzt sind oder sich durch Alterung  nicht mehr fehlerfrei auslesen lassen. Tests mit einer sehr verkratzten CD, die sich in normalen CD-Spielern praktisch nicht mehr unterbrechungsfrei abspielen ließ, ergaben nach dreieinhalbstündigem Lesen und Interpolieren eine spielfähige Version auf dem Server, die fast frei von Störgeräuschen war. Toll.

Der 111 sucht sich zu jedem Album auch selbst aus der Datenbank die Klartext-Titelnamen und Coverbilder und speichert diese ebenfalls auf dem Server. Sollten zu einem Album keine Einträge gefunden werden, erzeugt das System ein neutrales Cover, die Titel kann man im iPad manuell eintragen. So lassen sich selbst exotische oder selbst erstellte Aufnahmen von CD auf den Server bringen.

Immer mit Durchblick

Zum Abspielen gibt es wieder die bekannte Cover-Flow-Auswahl, ein Doppeltipp auf das gewünschte Album öffnet die Titelliste. Hier kann man nun mit den Plus-Symbolen das Album oder einzelne Titel zum Abspielen in die Warteschlange beamen. Das gelingt alles sehr intuitiv. Eine Funktion, um mal kurz in einen Titel hineinzuhorchen, wird im nächsten Update der App integriert sein. Mit der Version, die uns zum Test vorlag, ging das nur über die Lautsprecher des iPad. Einmal zusammengestellte Titellisten lassen sich editieren und speichern.

Was aber, wenn Sie hochauflösende Aufnahmen besitzen oder beispielsweise in Webshops wie www.highresaudio.de kaufen wollen? Neue und alte Aufnahmen, teils gar Historisches, können dort in feinster Remaster-Qualität erworben und auf den Server gespeichert werden. Auflösungen bis 24 Bit bei maximal 356,4 Kilohertz Abtastrate lassen sich mit dem Burmester Musiccenter verwenden, und das in den gängigen Formaten WAV, Flac und AIF. Mit solchen Dateien erleben Sie heute Musik zu Hause in einer Qualität, wie sie teils die Produzenten selbst nie hören konnten. Das ist ist wirklich toll. Will man solche Aufnahmen auf den Server des 111 packen, muss man jedoch noch einen PC oder Apple-Mac benutzten. Hat man die Daten erworben, legt man sie per Explorer oder Finder in das im lokalen Netzwerk frei gegebene Import-Verzeichnis namens »Transfer«. Nun ruft man in einem Web-Browser das Web-Interface seines Musiccenters auf. Hier lassen sich die Daten auf den Server transferieren. Dabei werden sie vom Server zunächst analysiert und er importiert auch nur, was der Player auch wieder abspielen kann. Im Web-Interface lassen sich bereits auf dem Server gelagerte Alben editieren oder auch Titel zurück auf den PC speichern, um etwa die Daten im Autoradio spielen zu können.