Class D, also Pulsweitenmodulation (PWM), scheint mir ein veritables Teufelszeug zu sein, gut genug für Billigheimer, aber bei High End bitte nicht. Was ich bislang an Class D gehört hatte, hat mich zu umgehendem Abschalten verleitet. Wieso geht Burmester einen solchen Weg, ein Downsizing der bewährten Konzepte – kleineres Netzteil, weniger Kapazitäten, weniger Leistungstransistoren hätte es für den Einsteiger doch auch getan.

Dieter Burmester hat mir erklärt, dass er auf der Suche nach einem multifunktionalen Konzept war, welches in Mehrkanal- sowie room-to-room-Endstufen gleichermaßen einsetzbar ist wie in immer stärker nachgefragten »versteckten«, das heißt im Mauerwerk unsichtbar integrierten HiFi-Lösungen. Ein weiterer Antrieb, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen, war für Burmester die Nachfrage nach innovativen Produkten, um auch in für die Berliner neuen und prosperierenden Märkten reüssieren zu können.

Innovation »Made In Berlin«

Drei Jahre haben die Berliner, bei denen immerhin 13 der 50 Mitarbeiter als Entwicklungsingenieure tätig sind, an der Aufgabenstellung gearbeitet. Anfangs sollte es ein Konzept mit zugekaufter Class-D-Endstufe und Schaltnetzteil im Burmester-Umfeld werden. Was die Jungs auch anstellten, Dieter Burmester war nicht zufrieden. Die Musikalität, der Aufbau des Klanges auf einem stabilen, warmen Bassfundament war nicht hinzubekommen. Dann wurde entschieden, die Class-D-Endstufe selbst zu entwickeln und ihr eine maßgeschneiderte Umgebung zu spendieren.