In besagten durchwachten und mit allerlei Grübeleien verbrachten Nächten findet man genug Zeit, rationale Gründe für den Kauf eines Burmester 089 zu kreieren. Und was hilft dabei mehr, als eine stabile und üppige Faktenlage?

Übereinstimmung von Form und Inhalt

Der 089 unterstützt hier bestens, denn seine Technik kann sich mehr als nur sehen lassen. Als Alleinstellungsmerkmal dient natürlich der Riemenantrieb des CD-Laufwerks – eine Technik, die wegen ihrer Komplexität nur von wenigen Konkurrenten aufgegriffen wurde. Schließlich ist es weitaus leichter, ein zugeliefertes Laufwerk schlicht in einen vorbereiteten Sockel zu schrauben. Nein, der Riemenantrieb verlangt das Zerlegen und gänzlich neue Aufbauen der Einheit, und diesen Aufwand scheuen die meisten Hersteller.

Laut Burmester bleiben vom originalen Philips-Laufwerk CDM2 lediglich Laser und Servoplatine erhalten, der Rest muss besseren Teilen weichen. So stammen die handgewickelten Motoren vom Schweizer Spezialisten Faulhaber, eine durchaus renommierte und mit Sicherheit nicht billige Adresse. Montiert wird das alles auf der beruhigend stabilen Basis eines massiven Aluminiumblocks. Wenn Sie von diesem Detail schon beim Begutachten des Referenz-Players 069 aus gleichem Hause gehört haben, braucht Sie das nicht wundern: Der 089 hat von seinem großen Bruder eine Menge geerbt. Nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei der Konstruktion des integrierten Vorverstärkers.

Reiß' Dich am Riemen

Nun haben sich mir die Vorteile des Riemenantriebs bei einem CD-Player nicht auf Anhieb erschlossen, da wir es hier mit einem Ausleseprozess von Daten zu tun haben, bei dem oft und schnell die Geschwindigkeit variiert werden muss. Da dies bei einem hohen Grundtempo geschieht, dachte ich immer, der Direktantrieb sei hierfür die beste Wahl und der Burmestersche Riemen letztlich ein technischer Holzweg – wenn auch ein werbewirksamer. Diese Einschätzung stammt allerdings noch aus meiner »Anti-Zeit«, und so ließ ich mich nun gerne eines Besseren belehren: Bei Burmester hat man das »Vibrieren« eines jeden Motors als einen der hauptsächlichen Klangkiller im Visier.

Diese Vibrationen sollen den Auslesevorgang um einen Gutteil seiner möglichen Präzision berauben und letztendlich das digitale Signal mit unerwünschtem Jitter (Verschiebungen auf der Zeitachse) verderben. Wird aber die Spindel von einem Riemen angetrieben, werden die Vibrationen vom Riemen in Wärme umgewandelt und unwirksam. Sie kennen das von Plattenspielern, folglich ein absolut bewährtes Konzept. Bei Burmester erachtet man eine stabile Drehtellerbasis für CDs als unabdingbare Basis für guten Klang. Wenn es hier nicht stimme, so die Devise der Berliner, könne man sich den technischen Aufwand in den folgenden Stufen wie D/A-Wandler und Ausgangsstufen auch gleich sparen, schließlich würden dann nur noch Fehler verstärkt. Das klingt spannend und vor allem logisch – ich freue mich schon auf das Hören!

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