Jetzt geht es ins Miniaturwunderland: Auf eine kleine Öffnung am oberen Ende der Mittelachse wird die Lagerkugel aus Wolfram-Karbid gesetzt. Auch diese Materialkombination ist das Resultat ausgedehnter Hörtests. Zum Justieren des Tonarms und des Tonabnehmers wird der fast sieben Kilogramm wiegende Plattenteller aufgelegt. Schon jetzt bekommt man eine Ahnung davon, was man da gerade zusammenbaut. Die Montage des SME-IV-Tonarms ist kein Problem, ebenso wenig wie die korrekte Einstellung des Tonabnehmers. Grund dafür ist die feinmechanische Präzision, die es hier an jedem neuralgischen Punkt zu spüren gibt. Das Ende der Leichtigkeit ist vorerst erreicht, wenn man die beiden Riemen auflegen möchte. Da braucht es dann schon einen Blick in die Bedienungsanleitung.

Die löst zunächst die Bedeutung des kleinen Metallpins auf, dessen Einsatz wir uns bis zu diesem Zeitpunkt nicht erklären konnten. Er wird von unten in den Plattenteller gesteckt. Dann werden die beiden Riemen um den inneren Ring des Plattentellers und um dieses clevere Accessoire gespannt. Jetzt wird der Teller wieder aufgesetzt und mit einem ruhigen Finger werden die Riemen auf das Motorpulley gelegt. Sollten die Riemen beim Start wieder abspringen, müssen die Schraubfedern des Subchassis nachjustiert werden, was ohne Schwierigkeiten machbar ist. Das externe, solide gefertigte Netzteil erlaubt schließlich die Wahl und die Justage der Geschwindigkeiten 33,3 und 45 Umdrehungen.

Bereit zum Hören?

Noch nicht ganz! Vorher nehmen wir noch den Avid-Phonovorverstärker Pulsare II in Betrieb. Conrad Mas war sich an einem bestimmten Punkt nicht mehr sicher, ob es bei den Plattenspielern klanglich noch etwas zu holen gibt oder ob die vom Laufwerk gelieferten Informationen etwa in den Phonovorverstärkern stecken bleiben. Also begann das Avid-Team mit der Entwicklung von Elektronik. Aktuell gibt es vier Phonovorverstärker, von denen der Pulsare II die Spitze markiert. Das zweiteilige Gehäuse der vollsymmetrischen Konstruktion enthält zum einen das 300-Watt-Netzteil (!) und zum anderen die eigentliche Verstärkerstufe. Hier kann mehrstufig die Widerstandsauswahl und die Kapazitätsanpassung erfolgen. Zudem lässt sich der Verstärkungsfaktor zwischen 40 und 70 Dezibel in 10-dB-Schritten anpassen. Bei Ein- und Ausgängen stehen sowohl die symmetrische als auch die unsymmetrische Ausführung zur Verfügung. Handwerklich ist das 1A umgesetzt.