Hardwareseitig zielen mehrere Maßnahmen darauf ab, die bestmögliche Performance herauszuholen. Die Grundlage bildet ein lüfterloses, resonanzoptimiertes Gehäusedesign mit massiven Aluminiumfüßen, die über eine dünne Korkschicht an den Untergrund ankoppeln. Lokal stabilisierte Spannungsversorgungen werden von einem Linearnetzteil gespeist, das besonders rauscharm sein soll. Gleiches reklamiert der Hersteller für die Schaltungen der Ausgänge, wobei dem N100C nur zwei spendiert wurden: Er stellt für die Verbindung mit D/A-Wandlern einen asynchronen USB-Audio 2.0-Ausgang (Typ-A-Buchse) bereit und verfügt außerdem über einen koaxialen S/PDIF-Ausgang – damit deckt er die zwei meistgenutzten Formate ab. Der Verzicht auf eine im Allgemeinen zumeist ebenfalls implementierte TosLink-Schnittstelle trägt natürlich dazu bei, in einem überschaubaren Preisrahmen zu bleiben, allerdings steckt dahinter auch eine klangliche Überlegung: Was nicht vorhanden ist, kann keine Einstreuungen verursachen, die es aufwendig zu schirmen gilt. Mit dem bereits 2015 vorgestellten N100H wurde diese Reduktion erstmalig eingeführt und auf die Spitze getrieben, denn er beschränkt sich auf den USB-Ausgang und lässt damit Wandler, die keinen USB-Eingang haben, außen vor.

Die digitale Signalverarbeitung übernimmt ein von Aurender selbst entwickeltes Board; das Betriebssystem wurde ebenfalls selbst geschrieben. Es basiert auf einem Linux-Derivat und wurde vor allem dahingehend optimiert, während des Musikbetriebs so wenig Prozesse wie möglich im Hintergrund ablaufen zu lassen. Es unterstützt nativ unter anderem die Datenstromformate FLAC, WAV, ALAC, M4A und DSD256 sowie das Containerformat AIFF. Damit der N100C auch MQA-Dateien decodieren kann, ist allerdings ein Software-Upgrade erforderlich, das mit Hilfe der Aurender-App zu einem Preis von 54,99 Euro erworben und auf den N100C aufgespielt werden kann. Als Speichermedium für die Musikkollektion dient eine konventionelle Festplatte von Samsung, die wahlweise mit 2 oder 4 TB Kapazität erhältlich ist; der Aufpreis für die doppelte Speicherkapazität ist mit 400 Euro moderat gehalten.

Aurender schafft Vertrauen

Zusätzlich enthält der N100C generell eine SSD mit 128 GB Kapazität, auf der auch das Betriebssystem läuft. Der Clou an der Sache ist jedoch, dass für die Wiedergabe ausgewählte Musik von der großen Festplatte auf die SSD kopiert und von dort aus abgespielt wird. Mit dieser Konfiguration lässt sich sehr viel Speicherplatz für Musik bereitstellen, ohne aufgrund der hohen Preise für große SSD das Budget zu sprengen, und gleichzeitig für die Wiedergabe eine Festplatte nutzen, die keine beweglichen Teile hat. Das konventionelle HDD wird nach dem Kopiervorgang in den Ruhezustand versetzt, aber die Reduzierung der Systemprozesse auf ein Minimum geht noch einen Schritt weiter: Wenn lokal gespeicherte Musik läuft, trennt der N100C seine Verbindung zum Netzwerk. Sobald die Musiksteuerung betätigt wird, klinkt er sich automatisch wieder ins LAN ein, um die Kommunikation mit der App zu ermöglichen. Während des langen Testzeitraums zeigten sich hierbei weder Aussetzer noch kleinste Verzögerungen, man bekommt von diesem Umschalten tatsächlich überhaupt nichts mit.