Die klare Antwort lautet: »Nein, kommt nicht in Frage.« Schließlich weiß doch jeder, wie solche Dinger nicht-klingen. Dieses durchaus begründete Vorurteil hat exakt bis zu dem Moment Bestand, an dem man die Audiovector zum ersten Mal hört. Dann ändert sich alles. Auf die Frage, warum das so ist, braucht es eine etwas ausführlichere Antwort. Zunächst hat Ole Klifoth die Fragestellung, ob in oder auf die Wand, einfach mit der Möglichkeit, beides realisieren zu können, erledigt. Damit ist den Kunden diese Entscheidung abgenommen. Im nächsten Schritt hat er eine Gehäusekonstruktion entwickelt, die trotz minimalem Platzangebot mit insgesamt vier Chassis bestückt ist. Und die haben es technisch allesamt in sich.

Durchdachte Zutaten

Für die Übertragung des Hochtons kommt ein Air Motion Transformer zum Einsatz. Sein Vorteil ist die hohe Übertragungsbandbreite und die hohe Geschwindigkeit der wie bei einer Ziehharmonika gefalteten Membran. Ergänzt wird sie im unteren Frequenzspektrum durch einen in Zusammenarbeit mit ScanSpeak entstandenen Tiefmitteltöner. Ole Klifoth entwickelt seine Chassis selbst und lässt sie dann bei renommierten Firmen fertigen. Doch damit sind wir nicht am Bestückungsende. Zwischen den beiden Chassis sitzen links und rechts zwei kleine Konus-Chassis, die dafür sorgen sollen, dass die üblichen Probleme bei dieser Aufstellungsart eliminiert werden. Audiovector nennt diese Eigenerfindung DCS, was für »Diffraction Cancellation System« steht. Wir werden mal hören, ob das funktioniert.

Unser Testmodell ist aktiv. Das heißt, der Verstärker ist eingebaut und braucht zum Arbeiten natürlich Strom. Üblicherweise heißt das für den Anschluss: Lautsprecher- und Netzkabel. Bei einem Wandlautsprecher ist das alles andere als bequem. Das dachte sich auch Ole Klifoth und änderte das Prinzip: Die »Discrete«-Technologie besteht aus einem Hub, der per zweiadrigem Kabel die Lautsprecher mit Spannung und Digitalsignal in 24 Bit Auflösung und einer Samplingfrequenz von 192 Kilohertz versorgt. Sind also bereits Kabel aus einer vorherigen Anlage vorhanden, können diese genutzt werden. Das ist genial! Und es geht noch weiter: Der Hub akzeptiert analoge, digitale und auch Bluetooth-Signale. Das heißt, dass bereits mit einem Smartphone als Quelle eine spielfähige Anlage vorhanden ist.

Kann es noch besser werden? Wird es: Die per Fernbedienung schaltbaren Eingänge können auch in einen Modus gebracht werden, bei dem alle Eingänge »offen« sind. Wer also beispielsweise von per Smartphone zugespielter Musik auf Fernsehton wechseln möchte, braucht nicht umzuschalten. Durchdachte Technik in schöner Form lautet das vorläufige Fazit. Jetzt fehlt nur noch der wichtigste Punkt: Klangqualität.