Nachdem alle Vorkehrungen – zu denen neben viertägigem Einspielen der Lautsprecher vor allem deren sorgfältige Platzierung gehörte – für das musikalische Erleben getroffen waren, ging es ans Hören. Zunächst überprüften wir mit »Mama Call« von Manu Chao die Detailgenauigkeit der Rhapsody 80, was unmittelbar verblüffte. Viele Lautsprecher rühren die vielen verschiedenen Stimmen und Instrumente zu einem undefinierbaren Brei zusammen, aber nicht die Rhapsody 80. Sie löst sehr fein auf, was ihrer Präzision geschuldet ist. Keine der unterschiedlichen Facetten des Stücks geht verloren und vor allem zaubert sie einen offenen, klaren Raum. Für die Preisklasse ungewöhnlich ist zudem der Umstand, dass sie das in drei Dimensionen schafft.

Auch Details werden berücksichtigt

Musik wie die des Portico Quartet erlaubt ihre intensive Wahrnehmung erst mit der richtigen Anlage. Das Stück »Steepless« wird von rhythmischem Schlagen getragen, das vermutlich von den Drumsticks stammt. Darüber liegen Klavierakkorde, die bis in die Unendlichkeit auszuschwingen scheinen, die entstehende Klangfläche reicht dabei über die eigentliche Stereo-Perspektive hinaus. Hinzukommende elektronische Effekte fügen sich nahtlos ins Geschehen ein und belegen, dass die Audiosolutions auch mit tiefen Frequenzregionen keinerlei Probleme bekommt. Sie macht keine Anstalten, Sub-Bass zu übertragen, den sie nicht übertragen kann. Das ist andernorts oft ein unerklärlicher Fehler, der zu einer Verschlechterung des gesamten Klangbilds führt.

Damit das sich abzeichnende Klangurteil aber wirklich Bestand hat, muss die Rhapsody 80 noch zwei Hürden nehmen. Zum einen »Saint Agnes And The Burning Train« von Sting und natürlich die »Telegraph Road« von den Dire Straits. Beide Aufgaben löst sie mit Leichtigkeit und Bravour. So gelingt die Abbildung der Gitarrensaiten exakt und vor allem die Anreißgeräusche sitzen, auch hier ist das Klangbild größenrichtig und von erstaunlicher Offenheit geprägt. Klanglich überragend ist der Umgang mit den Dire Straits, beginnend bei der elektronisch erzeugten Eingangssequenz, die tief klingt, aber nicht dröhnt, dem absolut authentischen, weil vor allem plastischen Knopfler-Gitarrenspiel, und der unter den Bewertungskriterien übergeordneten harmonischen Abbildung des Ganzen – so geht High End Audio. Darüber hinaus führt der leichte Umgang des Lautsprechers auch und gerade mit komplexen musikalischen Passagen dazu, dass er auch nach langem Hören nicht nur nicht nervt, sondern zum Weiterhören animiert.