Wie MacBooks oder andere Rechner musizieren lernen

Dass sich auf der Rückseite des VIP G3 eine USB-Buchse befindet, ist kein schlechter Scherz der Entwickler, sondern vielmehr das ernstgemeinte Angebot, Musik vom Rechner im Audionet wandeln zu lassen. Dazu wird für die Tonausgabe über USB einfach der VIP G3 ausgewählt und los geht´s. Aber nicht erschrecken, das Ergebnis hängt sehr von der beim Speichern verwendeten Datenrate ab. »Skylark« von Friend'n Fellow aus der iTunes-Datenbank per USB in den VIP G3 gebracht, ist ein überraschend angenehmes Erlebnis. Es steht außer Frage, dass die hochwertige Audionet-Wandler-Konfiguration und die hochgerüstete, energiepotente Ausgangsstufe der Musik sehr viel mehr Ausdruckskraft mit auf den Weg geben als beispielsweise die analoge Verbindung des Rechners mit dem Vorverstärker. Nur bei den zum Vergleich herangezogenen CDs bekam das tonale Geschehen mehr Substanz, mehr Fleisch, mehr Leben. Es spricht also nichts dagegen, Musik vom Rechner über den Audionet zu hören. Wie audiophil das Ergebnis klingen wird, hängt in hohem Maße von der Qualität der zu wandelnden Daten ab.


Filme und Konzerte von DVD

Es gibt Heimkino-Anordnungen, die es einem erlauben, Filme wie »Stirb Langsam 4.0« entspannt im Sessel zu genießen. Das Geschehen findet auf dem Bildschirm statt, berührt den Zuschauer nicht sonderlich. Nicht so mit dem Audionet VIP G3. Schon in der Eingangssequenz fällt eine enorme Vielschichtigkeit auf. Die hochfrequenten Geräusche der Rechner, die Filmmusik und die darauf gelegten Dialoge wirken echt – echter als bei DVD-Spielern der 3.000-Euro-Klasse und echter als von einem Standard-A/V-Receiver gewandelt. Da klingt eine zugeworfene Autotür dann so, wie es sein soll. Beim Bild, das wir über HDMI in Richtung Toshiba 42RV555D schicken, gibt es nichts zu kritisieren. Es entspricht dem Klassenstandard. Bei der ersten Schießerei bekommt man selbst bei nur leicht erhöhtem Lautstärkepegel plötzlich gehörigen Respekt vor Schusswaffen. Der VIP G3 separiert offensichtlich die verschiedenen Kanäle extrem akkurat.

Was er bei Musik schon unter Beweis gestellt hatte, setzt sich jetzt im filmischen Geschehen nahtlos fort. Der Audionet scheint mit mehr Kraft zu Werke zu gehen, und das bezieht sich eindeutig nicht nur auf den oftmals so spektakulären Tief- und Grundtonbereich, sondern vor allem auch auf den Hochtonbereich: etwa bei Hubschrauber-Turbinen, in Szene gesetzten Computeraktivierungen und Bremsgeräuschen von Fahrzeugen, die man bei anderen Playern nicht einmal hört. In einer anderen Szene rast Bruce Willis alias John McClane mit einem Geländewagen in einen Fahrstuhlschacht. Auch wer diese Sequenz bereits etliche Male gesehen hat, wird sich nun darüber wundern, wie viele Details einem bisher entgangen sind. Reißende Seile, fallende Gegenstände, es ist famos.

Dieser Eindruck stabilisiert sich mit »No Country For Old Men«. Der mit vier Oscars ausgezeichnete Film lebt zum großen Teil von seiner überlegten Tonkulisse. Da fallen Handschellen in ein Waschbecken, fließt Wasser hinterher. Das Anziehen einer Handbremse, das im Kino noch unterging, ist plastisch zu hören. Auch die Dialoge wirken ungekünstelt, die Stimmen, obwohl synchronisiert, sind perfekt eingepasst. Das Bolzenschussgerät bekommt seinen Schrecken über die explosive Dynamik. Ja, auch Filme machen mit dem VIP G3 richtig Spaß.

Führen wir Musik und Film doch zusammen und genießen »When In Rome 2007«, die Live-DVD von Genesis. Bei »Domino« erlaubt sich Phil Collins einen netten Spaß: Er teilt das Publikum in vier Gruppen ein, die dann gegeneinander anschreien dürfen. Mit dem VIP G3 klingt dies plastischer als mit anderen DVD-Playern, bei denen man das analoge Signal auch direkt abgreifen kann. Für das Erwecken realistischer Eindrücke gebührt dem Audionet größtes Lob, die Technik weicht aus dem Fokus und die Zuschauer erleben ein beeindruckendes Konzert in Rom – das wird einem beim Abspann schmerzlich bewusst, wenn man abrupt wieder im Hörraum landet.