Graziles Schwergewicht

Was wiegt ein ordentlicher DVD-Spieler? Wenn er gut gemacht ist, sprich ein solides Gehäuse und ein vernünftiges Netzteil besitzt, kommt man schon auf fünf bis sieben Kilogramm. Der Audionet VIP G3 bringt satte 18 Kilo auf die Waage. Dafür ist hauptsächlich die schwere Granitplatte verantwortlich, die quasi das Fundament des Players darstellt. Nach wie vor ungewöhnlich ist der aus MDF konstruierte Gehäusedeckel, welcher aus klanglichen Gründen auch im Audionet CD-Player ART G2 eingesetzt wird. In der Mitte des Gehäusedeckels befindet sich der Ausschnitt, der den Zugang zum Laufwerk ermöglicht. Verschlossen wird das Ganze mit einer massiven Aluminiumplatte, die in seitlichen Führungsschienen präzise läuft.

Beim Blick ins Innere ist schon die erste Neuheit zu bewundern, denn der Fixierungspuck für die Discs fällt deutlich kleiner aus als im Vorgängermodell. Zudem scheint der Druck auf die Spindel durch einen stärkeren Magneten größer geworden zu sein. Durch die Reduzierung der Masse ist die Energie, die beim Drehen als Torsionsschwingung auf die Achse wirkt, geringer. Messungen bei Audionet haben gezeigt, dass Discs ruhiger laufen. Auch die Laufwerksplatte ist neu, sie ist um zwei auf jetzt sechs Millimeter Durchmesser angewachsen. Beibehalten wurde natürlich die Entkopplung des Laufwerks vom Chassis mit zwei Gurten. Nicht nur an dieser Stelle wird deutlich, dass die Entwickler größte Sorgfalt darauf verwendet haben, dass der Auslesevorgang aus dem von Pioneer beigesteuerten Laufwerk enorm stabil vonstatten geht.

Die jetzt lüfterlose Konstruktion weist auch im Eingangsbereich zahlreiche technische Finessen auf. So hat sich Bernd Sander das Netzfilter vorgenommen und es optimiert, durch eine CLC-Siebung findet jetzt eine Vorreinigung des ankommenden Stroms statt. Die Präzision ist am größten bei den Spannungsstabilisierungen, die kanalgetrennten Wandler beispielsweise werden mit einer exakten 5-Volt-Referenzspannung versorgt. In den Hauptkanälen sitzen nach wie vor 192 Kilohertz/24 Bit-Wandler, während die Surroundkanäle mit halber Taktfrequenz arbeiten. In der Videosektion sind sechs 14-Bitler am Werke.