Sicher haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum es überhaupt noch Verstärker gibt, die physisch zwischen Vor- und Endstufe aufgetrennt sind. Die Zahl exzellent klingender Vollverstärker ist in den letzten Jahren doch deutlich gestiegen. Zudem benötigt ein Integrierter weniger Platz und erfordert auch nur die Investition in ein ordentliches Netzkabel. Von letzterem sind im Falle der hier zu testenden Komponenten immerhin gleich drei Stück notwendig. Denn die Endverstärkung übernimmt bei den Audionet AMPs jeweils eine Komponente pro Kanal.

Monoverstärker lautet das Zauberwort, dessen bloße Aussprache die Klangqualität gleich anhebt. In der Vergangenheit hat es hier jedoch auch schon mehrfach Mogelpackungen gegeben: schöne Gehäuse, die mit einer Standard-Endstufe bestückt waren und schlechter klangen als so mancher Vollverstärker. Bei einigen Gerätschaften musste man sich die klanglichen Eigenschaften gar ein- und schönreden. Bei Audionet ist das von Beginn an anders gewesen. Machten die Bochumer Versprechungen, ließen sie in der Realität immer Taten und musikalische Fakten folgen. Vorausgesetzt, der Hörer verfügt über etwas Basiswissen im Umgang mit den Audionet-Gerätschaften. Die Unkenntnis bestimmter Eigenschaften könnte sonst zu Fehlurteilen führen.
 
Das ist auch der Grund, weshalb es unter Musikfreunden hin und wieder zu Kontroversen über die Audionet-Klangqualität kommt. Attribute wie »zu hell«, »zu kalt« oder »zu spitz« werden genannt. Dem messen wir jedoch keinen Wert bei, lassen sich solche »Höreindrücke« doch leicht erzeugen, indem man die Verstärker »kalt« ans Netz bringt und das dann Hörbare direkt beschreibt beziehungsweise vergleicht. Sogar bei Händlern kommt so etwas vor. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob dies vorsätzlich oder fahrlässig geschieht – es gehört sich einfach nicht! Lassen Sie sich keine Geräte vorführen, die kurz zuvor noch ohne jede Stromzufuhr im Regal gestanden haben. Wer so testet, kommt niemals über den Dilettanten-Status hinaus.

Richtig und wichtig ist hingegen, vor allem dem Vorverstärker PRE I G3 und den Endverstärkern AMP eine gute Woche am Netz zu spendieren. Auch dann sind 100 Prozent noch nicht erreicht, aber man bekommt eine konkrete Ahnung, zu was diese Vor-/Endverstärker-Kombination fähig ist. Bei i-fidelity.net waren die Verstärker über Monate im Dauereinsatz und gegen einen Vollverstärker möchten wir die Kombination sicher nicht mehr tauschen.