Zurück zum Capitole, der jetzt alleine, also ohne externe Vorstufe arbeitet und direkt die Aktivlautsprecher von Geithain antreibt. Nun wirkt die Bühne der Tonhalle in Zürich noch eine Spur weiter und tiefer, der Flügel etwas größer, dafür auch weniger scharf umrissen. Die Akzente kommen eine Spur mächtiger und auch minimal weicher, die ganze Darbietung entspannt sich weiter. Immer noch informiert der Audio Aero sehr genau über das tatsächliche Geschehen, bietet nach wie vor sehr viele tonmeisterliche Tugenden. Gleichzeitig wird jetzt der Unterschied zu betont »gerade« spielenden Gerätschaften wie denen von Audionet oder Mark Levinson etwas deutlicher.

Auch bei Charlie Hadens Konzert nehmen wir noch eine Reihe weiter hinten Platz, jedoch steigt wiederum die farbliche Opulenz, die das Gefühl der Echtheit entstehen lässt. Dies ist eine Abstimmung, die ich in der Ausprägung noch nicht erlebt habe: Normalerweise habe ich bei zunehmender Distanz ein Abnehmen des Interesses, der emotionalen Ansprache erlebt. Hier passiert das Gegenteil: Ich lehne mich zurück, freue mich über die Ruhe auf meinem etwas zurückgezogenen Platz, bleibe dennoch voll dabei und genieße. Für mich steht fest: Dies ist die beste genussbetonte Auslegung eines Gerätes, die ich bislang hören durfte.

Und auch andere Komponenten können von dieser Fähigkeit profitieren, kann man doch – wie schon erwähnt – diese an den Audio Aero anschließen und ihn so als reine Vorstufe nutzen. Dabei erfahren auch so klar und nüchtern spielende Partner wie die digitale Phonovorstufe von Behold diese bereits geschilderte »Entspannung«, ohne dass nun Farben oder einzelne Frequenzbereiche über Gebühr angereichert werden. Hier zeigt der Vergleich mit einigen namhaften Vorverstärkern, dass Audio Aero keine Verlegenheitslösung, kein nettes Extra konstruiert hat, sondern ein ernst zu nehmendes Feature. Externe Lösungen müssen schon richtig viel Geld kosten, um noch mehr Auflösung, präzise Raumeinteilung und klangliche Autorität bieten zu können. Womit sich der Anschaffungspreis, der im ersten Moment schon recht happig wirkt, deutlich relativiert.