Für den Hörtest fokussiere ich zuerst auf den CD-Aspekt und starte mit Meredith Monks' »Book Of Days«. Die klerikalen kanonartigen Chorgesänge dieser ECM-Veröffentlichung sind untrüglicher Gradmesser für eine natürliche Wiedergabe der menschlichen Stimme, die dem Arcam CDS 27 gleich sehr überzeugend gelingt. Die einzelnen Schichten der Gesangslinien werden durch den britischen Player konturenscharf aufgefächert dargestellt, ohne jedwede dem Tonträgerformat CD gerne zugeschriebene Härte. Das Klangbild schwebt luftig im vom Arcam sehr weitläufig dargestellten Raum, überzeugend authentisch und fraglos glaubhaft.

Die Aufnahmen des japanischen Labels Three Blind Mice genießen unter audiophilen Musikliebhabern ob ihrer atemberaubenden Aufnahmequalität absoluten Kultstatus. Um diese besondere Demonstration von Tonmeisterkunst durch den legendären Yoshihiko Kannari angemessen zu zelebrieren, eignet sich das SACD-Format ausgezeichnet, weswegen ich den CDS 27 mit »Midnight Sugar« vom Tsuyoshi Yamamoto Trio in genau dieser Darreichungsform füttere. Sofort steht der schnalzende Kontrabass mit einem guten Maß an Körper im Raum, um die Grundlage zu legen für des Bandleaders Spiel auf dem Flügel, das in einer frappierenden Direktheit und stupenden Dynamik konserviert wurde. Kleinste Phrasierungen und Akzentuierungen bringt der Arcam gut zu Gehör, und wenn gegen Ende die Intensität erheblich zunimmt, überträgt der SACD-Spieler diese positiv stoisch und mühelos. Wenn es noch ein Argument für das SACD-Format gebraucht hätte: »Midnight Sugar« wäre ein sicherer Kandidat. Der britische Player demonstriert diese Überlegenheit gegenüber herkömmlichen CDs auf eindrucksvolle Weise.

Arcams Files & More-Programm

Da die Besonderheit des Arcams seine digitale Rundumversorgung darstellt, gelangt natürlich auch seine Fähigkeit zur Verarbeitung von Audio-Dateien in das Blickfeld dieses Praxistests. Dafür landet ein handelsüblicher USB-Speicher-Stick direkt am rückwärtigen USB-Port, wird sofort erkannt und liefert fortan das anspruchsvolle Musikmaterial. Das natürlich auch hochaufgelöst sein darf.

Bei der 24 Bit/96 Kilohertz-FLAC von Bob Dylans »Man In The Long Black Coat« imponiert umgehend der satt angeschlagene elektrische Bass, der vom Arcam mit großer Stabilität, starkem Drive und zweifelsfreier Autorität ausgegeben wird.  Er bleibt aber immer auf der straffen Seite, übermäßige Fülligkeit ist ihm nicht zuzuschreiben. Auch die bei diesem Musikstück gefürchteten Zischlaute der Gesangsstimme halten sich im Rahmen, während das atmosphärische Grillenzirpen der Daniel-Lanois-Produktion zwar präsent ist, sich aber im beabsichtigten Hintergrund hält. Ein Beleg für die solide Ausgewogenheit des Players, der klanglich eher auf der angenehmen, langzeittauglichen Seite parkt und trotzdem eine ausgezeichnet auflösende Darstellung des musikalischen Geschehens anbietet.