In Synästec Audios SACD-Player Origo rotiert Pat Methenys Album »One Quiet Night«. Mit großer Klarheit durchleuchtet die Amphion das feinfühlige Gitarrenspiel. Vom Anreißen der Saite bis zum Ausschwingen bildet sie das Geschehen linear ab. Nichts wirkt unter-, nichts übertrieben. Faszinierend ist auch die Luft im Aufnahmeraum, welche dem Geschehen einen reizvollen Rahmen liefert. Bestechend ist aber auch die Präzision in der Abbildung. Da führt kein Chassis ein Eigenleben, sondern beide Lautsprecher verschmelzen hörbar zu einer akustischen Bühne.

Beim Beginn von »Four Wild Horses«, dem mit elektronisch erzeugten Tiefbass reichlich versehenen David-Munyon-Stück, trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Argon3 L drückt den Bass nicht, sie schiebt ihn auch nicht in den Raum, was andere Lautsprecher dieser Preisklasse gerne tun und damit vordergründigen Eindruck schaffen – die Amphion macht vielmehr die akustische Struktur sichtbar. Ohne Hörerfahrung könnte die Beschreibung an dieser Stelle lauten, dass die Amphion eher dünn klingt. Aber eben das tut sie nicht. Sie macht aus der Musik keine billige Effekthascherei, sondern geht ehrlich mit dem Material um. So gewinnt das Stück über diese Lautsprecher an Ausdruckskraft, die unspektakulär und wertvoll ist.

Schließlich füttern wir die Argon3 L mit Alison Krauss – dankbare Kost für einen Lautsprecher, der nicht sich, sondern die Musik in den Vordergrund stellt. »Down To The River To Pray« hört sich manchmal so an, als ob ein schwergewichtiger Gospelchor versucht, Tief- und Mitteltöner an die Grenzen zu bringen. Davon will die Amphion nichts wissen. Wunderbar in die Tiefe gestaffelt, zeigt sie einzelne Teile des Chores so exakt, wie es sonst wesentlich teureren Schallwandlern vorbehalten ist. Dazu steht Alisons Stimme exakt vor dem Chorkreis und klingt so, wie man es von einem Konzert mit ihr kennt.