Für die Übertragung des Tiefmitteltonbereichs bis 400 Hertz sind gleich drei 16,5-Zentimeter-Chassis zuständig. Das bedeutet in Summe eine große Membranfläche ohne Einbußen bei der Geschwindigkeit. Das Membranmaterial besteht aus einem Kunststoff-Kohlefaser-Gemisch, das leicht und ungemein steif ist. Die übliche Staubschutzkappe fehlt, so dass die Geometrie der Membran an eine Satellitenschüssel erinnert. Der Korb ist aus kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Wie sorgfältig die Anpassung der drei Tieftöner an den koaxialen Mittelhochtöner gelungen ist, zeigt ein Blick auf den Frequenzgang.

Die drei Tieftöner arbeiten auf zwei Bassreflexöffnungen, die nach unten zeigen. Der massive Sockel, der die gesamte Konstruktion trägt, kann mit Spikes an den Boden angekoppelt werden. Mit Hilfe einer kleinen Wasserwaage sollte dann auch dafür gesorgt werden, dass die Definion 3 wirklich parallel zum Boden ausgerichtet wird. Dieser Aufwand scheint übertrieben, indes spricht das klangliche Ergebnis für sich. Die Bauform des Gehäuses lässt stehende Wellen im Inneren nicht zu. Nach aller Theorie waren wir sehr gespannt darauf, was uns im Hörraum erwartete.

Solide Mitspieler

Wir spendierten der Definion 3 unseren Arbeitsvollverstärker Audionet SAM G2 als Antrieb. Der wiederum bezog seine Signale analog vom mächtigen Clearaudio Anniversary, der mit 12-Zoll-Tonarm Unify und Tonabnehmer Stradivari bestückt war, und digital gab es feinste Kost vom Esoteric K-03X. Bei der Verkabelung setzte sich das mit Bananensteckern versehene HMS Al Cinema durch. So kombiniert durfte sich die Anlage insgesamt 72 Stunden einspielen, bevor wir mit den Tests begannen.

Kaum lag das neue Portico-Album »Living Fields« auf dem Plattenteller, machte sich Erstaunen im Hörraum breit. Vielleicht lag es daran, dass die Erwartungshaltung eher in Richtung spektakuläre Tieftonwiedergabe und aus Gründen der Transparenz auch in leicht betonte Hochtonwiedergabe ging. Weder das eine noch das andere lässt die Definion 3 sich zu schulden kommen. Sie spielt vom ersten Moment an sensationell neutral, und das heißt beim Titelstück brutal. Mit dieser Performance zielt sie nicht mal im Ansatz in Richtung einfacherer Gemüter, sondern ganz klar auf ernsthafte Musikhörer.