Bei »Silberfisch« vom 2000er-Opus »Pole 3« gibt die Principia die schwergewichtigen Tiefton-Verwerfungen mit angemessener Substanz und auffallender Präzision wieder. Da schmiert und wabert nichts – die Basstöne kommen gut austariert und vielschichtig auf den Punkt. Der Klang löst sich hervorragend von den Boxen, der Pole-typische weite Hallraum hat die gewünschte große Dimension, während die knuspernden Klickgeräusche ein gutes Maß an Zackigkeit erfahren. Selbst wenn der Pegel weit über sozial akzeptierte Maße ansteigt, verliert die Principia 7 nicht die Contenance und spielt unverzagt und unverzerrt weiter. Sie schlägt sich außerordentlich wacker, insbesondere da sie kaum für derartige elektronische Musik entworfen sein dürfte, die sich vorrangig an monströse Club-PA-Lautsprecher richtet. Einstecken kann diese Box auf jeden Fall.

Bestechende Harmonie

Stilistisch adäquater geht es beim folkigen Pop-Song »Misread« aus dem Debütalbum der Kings Of Convenience zu. Den Duettgesang der beiden Norweger stellen die Sonus-Faber-Speaker in einer angenehmen Balance dar, die Mischung aus Differenzierung und Einklang ist sehr gut gelungen. Das unterstützende Motiv auf der Geige bekommt den gewünschten zarten Schmelz, während der durchlaufende Kontrabass gut nachvollziehbar seiner Wege spielt. Das klingt sehr erfreulich und wie aus einem Guss, was die Principias ihrem auffallend bruchlosen Übergang zwischen Mitteltöner und Hochtonkalotte im kritischen Bereich von 2.500 Hertz verdanken. Hier hat der Entwickler Paolo Tezzon hervorragende Arbeit geleistet.

Aus der CD »Startime« des Yuri Honing Trios hat sich die inspirierte Cover-Version vom Police-Klassiker »Walking On The Moon« als beliebter Track bei HiFi-Vorführungen etabliert. Aber auch der Eröffnungstitel »Isobel« hat musikalisch und aufnahmetechnisch viel zu bieten. Das sehr dominant in den Vordergrund gemischte Saxophon kann auf minderbegabten Boxen leicht ins Anstrengende kippen; die Principia 7 hingegen schafft sehr gut den Spagat zwischen nüchterner Informationsübermittlung und wohlwollender Darstellung – und entscheidet sich im Zweifelsfall eher für das Angenehme als das Anstrengende. Das heißt aber nicht, dass wir dynamisch etwas verpassen. Die extrem explosiv gespielten Drum-Eskapaden von Schlagzeuger Joost Lijbaart stellt die schwarze Klangsäule zackig und agil dar. Hier wird das Versprechen der fokussiert auf Geschwindigkeit entwickelten hauseigenen Treiber hörbar eingelöst.