Zum Test holten wir uns die Regalbox L34 in weißem Leder. Sie ist ein klassischer Zweiwege-Lautsprecher, bestückt mit einem 17er-Chassis für den Tiefmitteltonbereich und einer Gewebekalotte für die Höhen. Zugegeben, 3.600 Euro für ein Boxenpaar sind kein Pappenstiel, doch für das Geld bekommt der Kunde einiges geboten. Das meiste bleibt zwar im Verborgenen, doch es sind ja schließlich auch die inneren Werte, die für den guten Ton verantwortlich sind. Zu nennen wären da eine Frequenzweiche mit hochwertigen Bauteilen, ein Tiefmitteltöner des Chassis-Spezialisten Eton mit Hexacone-Membran und als Spielpartner eine Gewebekalotte vom Typ 2906, der Klassiker von Scan Speak. Die beiden Treiber teilen sich die Arbeit auf: Unter 2.300 Hertz schwingt die stabile Hexacone-Membran, darüber die 28 Millimeter große Gewebekuppel. Beim Tiefmitteltöner handelt es sich um eine Sandwichkonstruktion mit einem Kern aus Kevlarwaben, eingepackt in Kunststofffolien. Diese Verbindung zeichnet für eine – bezogen auf das Gewicht – extrem steife Membran verantwortlich. Sie verrichtet ihren Dienst im Übertragungsbereich kolbenförmig. Partialschwingungen in diesem Bereich, wie man sie von weichen Kunststoffmembranen kennt, sind hier kein Thema.
Der Hochtöner hat eine tiefe Eigenresonanz, die es erlaubt, das Chassis recht tief anzukoppeln, ohne dass dies zu störenden Effekten im Hochpass der Frequenzweiche führen würde. Wolfgang Kelpin – seit nicht weniger als 35 Jahren Lautsprecherentwickler bei Revox – pickte sich also die Rosinen unter den Chassis dieser Welt heraus. Auch beim Gehäuse überließ er nichts dem Zufall. Es ist aus 22 Millimeter starkem MDF (Middle Density Fibreboard) gefertigt, einem Material, das im Vergleich zu Massivholz eine relativ hohe innere Dämpfung aufweist und zudem besser zu bearbeiten ist. Schließlich sollen ja nur die Chassis die Musik machen und nicht auch die Gehäuse. Die Behausung der Chassis wird mitsamt ihrer Lederhaut von team by wellis nach Revox-Vorgaben gefertigt.