Diese beiden kleinen Szenen haben uns gezeigt: Wenn es wirklich um die Musik, um den Genuss geht, kommen wir nur weiter, wenn alle unsere Sinne involviert werden. Und wieviel sinnlicher ist doch ein satt laufender Drehregler als zwei Taster auf einer Fernbedienung? Eben! Auch ich, der ich regelmäßig mit den unterschiedlichste Geräten arbeite und zumindest auch einen professionellen Zugang zum Musikhören pflege, kann mich davon nicht frei machen: Ich würde mich beim Kauf eines Verstärkers sehr schwer tun, sollte dieser nur über Knöpfchen verfügen. Im Prinzip völliger Blödsinn, zählt doch eigentlich nur die Klangqualität. Aber im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass es einige Ebenen unterhalb der rein intellektuellen Beschäftigung mit einem Thema Muster gibt, gegen die ich mich nicht auflehnen sollte – auf Dauer würde ich verlieren.

Gehört Primare zur Familie?

Nun gut, ein satt laufender Drehregler ist schön und bringt Spaß, macht allerdings auch nicht alleine selig – da muss mehr kommen. Und genau in diesem Punkt kamen mir Zweifel, als das Duo angeliefert wurde. Denn in der Vergangenheit hatte ich Primare eher als lifestyligen Hersteller edler Mehrkanal-Anlagen wahrgenommen. Das ist ja prinzipiell nicht schlimm, birgt allerdings für den eingefleischten, nach bestem Klang suchenden Zweikanal-Liebhaber einen Makel.


Sie kennen das bestimmt auch: Wenn Sie ein neues, Ihnen unbekanntes Gerät zum ersten Mal sehen, haben Sie sofort eine Idee im Hinterkopf (jaja, die Vorurteile), wie es denn wohl klingen könnte. Ich bekenne mich schuldig, mir geht es jedenfalls so. Und so dachte ich zuerst an ein eher vordergründiges, auf einem im Zweifelsfalle zu stabilen Bass sitzendes Klangbild.


Dieses Misstrauen wurde auch nicht eben geringer, als ich hörte, dass es sich bei dem I32 um einen Schaltverstärker handeln soll. Diese Technologie bietet für viele Hersteller doch die Möglichkeit, über den Zukauf kompletter Module kostengünstig leistungsfähige Verstärker auf die Beine zu stellen. Wirklich audiophile Konzepte sind bislang allerdings dünn gesät.