Ziemlich genau hundert Jahre ist es her, dass Guglielmo Marconi mit Funkwellen experimentierte und den drahtlosen Funk erstmals langstreckentauglich machte. So konnten damals immerhin einige hundert der Titanic-Passagiere gerettet werden. Gleichzeitig legte seine Arbeit den Grundstein für Radio- und später auch Fernsehübertragungen. Heute müssen die Entwickler von Sendern, Empfängern und Antennen keine Grundlagenforschung mehr betreiben, dennoch bleiben in der Hochfrequenztechnik ein paar Geheimnisse offen, schon allein deshalb, weil sich die Funkübertragung der menschlichen Wahrnehmung entzieht.

Als Anwender interessiert uns alle natürlich vorwiegend, wie störungsarm und stabil ein Signal den Empfänger erreicht, damit dieser ein klares Bild und einen verzerrungsarmen Ton liefert. Klar, für viele moderne Empfänger benötigt man eher einen schnellen Internetzugang, aber noch sind viele direkt via lichtschneller Ätherwelle an einen Sender gebunden, denken Sie an analoges Radio oder eben TV-Empfang via DVB-S(atellit) oder DVB-T(errestrisch). Es gibt zudem Frequenzbereiche, für die man heute nicht mehr auf ausgewachsene Antennen angewiesen ist, denken Sie an Ihr Mobiltelefon. Dessen Frequenzen liegen je nach Netz um 900 oder 1.800 Megahertz. Das aber ist Kurzstreckenfunk, und der kommt mit hundertfach gefalteten fraktalen Antennen klar, welche im Inneren des Handys auf dessen Mutterplatine Platz finden. Fernsehen und Radio aber nutzen Langstreckenfunk mit niedrigeren Frequenzen um die 100 Megahertz, und diese benötigen signifikant größere Antennen.

i-fidelity.net schaute sich ...

… von Oehlbach drei Produkte sehr genau an: Da ist zunächst die kombinierte UKW- und Mittelwellen-Antenne FM Tower 17. Insbesondere für die klanglich bessere UKW (FM) lohnt es sich, eine ordentliche Antenne zu Hilfe zu nehmen. Zu Analogzeiten hatte man dazu entweder eine ordentliche, ausgewachsene UKW-Antenne auf dem Dach oder einen unansehnlichen »Kleiderbügel« auf dem Apparat stehen, um einen störungsfreien Empfang von ausreichende vielen Sendern zu erhalten. Beides ist nicht mehr angesagt, und den Receivern und Tunern liegt in der Regel nur eine einfache sogenannte Wurfantenne bei. Selbst die liegt in der Praxis oft nur irgendwo im Kabelbaum herum, denn wer pinnt sich die Strippe schon aufgespannt an die Tapete? Technisch kann man die Antenne verkürzen, das aber kostet Leistung, weshalb man einen Verstärker benötigt, um dem Empfangsteil wieder ausreichend Signalstärke zur Verfügung zu stellen.

Genau solch eine aktive Antenne, also eine verkürzte Antenne mit Verstärker, steckt in Oehlbachs FM Tower 17. Die 17 bezieht sich dabei auf die Höhe in Zoll, das sind also 43 Zentimeter. Der dezent glänzende Keil ist ist glänzendem Schwarz oder Weiß erhältlich und arbeitet omnidirektional, er muss also nur senkrecht auf seinem silbernen Metallfuss mit Gummiunterseite stehen – man muss nichts ausrichten. Die zwei Antennenkabel reichen mit zwei Metern Länge auch für eine recht freie Positionierung an einer unauffälligen Stelle in der Nähe der Anlage. Die Energie für den eingebauten Verstärker liefert ein Steckernetzteil. Dieses benötigt kaum mehr als 1 Watt und belastet damit weder das ökologische Gewissen noch die Stromrechnung nennenswert. Die Verstärkung lässt sich manuell mittels blau leuchtendem Regler zwischen +10 und +20 Dezibel regeln.