Neben Günther Nubert umfasst das Team weitere helle Köpfe, und einer von ihnen, Thomas Bien, lieferte uns die Antwort. Es ging darum, die in die Jahre gekommene nuWave-Serie abzulösen. Doch wollte man dieses Mal nicht nur beste Klangqualität an einem bestimmten Preispunkt liefern, sondern überragende Toneigenschaften auf noch bezahlbarem Niveau. Dabei lautete ein Leitkriterium, dem Ideal einer Punktschallquelle möglichst nahe zu kommen. Bei Erreichen würde das eine deutliche Vergrößerung der optimalen Hörzone bedeuten. Darüber wird uns der ausgiebige Hörtest aber noch Aufschluss bieten.

Eine geballte Ladung Technik

Wer mit Günther Nubert spricht, dem fallen ein paar wesentliche Dinge sofort auf: vier Jahrzehnte Erfahrung, kaum fassbares Know-how im Bereich Lautsprecherbau und eine Passion, die in all den Jahren nicht nachgelassen hat. Im menschlichen Umgang ist das wahrscheinlich nicht immer leicht, im fachlichen allerdings ein echter Glücksfall. Im Gegensatz zu manch anderem Konstrukteur von Lautsprechern, der vor allem für die Frequenzweiche Minimalismus beansprucht, wird hier bei Nubert generell geklotzt. So wundert es nicht, dass auf der Frequenzweiche der nuVero 14 fast sechs Dutzend Bauteile zu finden sind, unter anderem bewährte Folienkondensatoren.

Da regt sich der Verdacht, dass ein so konstruierter Lautsprecher eine reine Labor-Züchtung ist. Will sagen, dass niemand gehört, sondern alle nur gemessen haben. Wer dies dem Nubert-Team unterstellt, liegt aber vollkommen daneben. Im Gegenteil dient den schwäbischen Herren Messtechnik nur als Mittel zum Zweck. Thomas Bien formuliert es so: »Es geht weder ohne Messen noch ohne Hören.« Beides unter einen Hut zu bringen, darf wohl als hohe Kunst des Lautsprecherbaus bezeichnet werden. Bei Nubert heißt sie nuVero.

Sieben Chassis pro Box

Steht das Pärchen nuVero 14 friedlich nebeneinander, fällt einem zuerst die nicht symmetrische Anordnung der beiden Hochtöner auf. Im Betrieb sollen sie zur Mitte hin »zeigen«, was der Fokussierung des Klangbilds dient. In Zusammenarbeit mit Seas wurde diese 25-Millimeter-Kalotte zum einen in der Form optimiert, zum anderen ist eine spezielle Schallführung entstanden, die physikalisch bedingte Bündelungseffekte im oberen Frequenzbereich dämpft. Ihr Abstrahlverhalten soll nunmehr dem einer 19-Millimeter-Kalotte gleichkommen.

Für die Übertragung des Mitteltonbereichs setzt Nubert zwei Glasfasermembrane ein, deren ursprüngliches Aufgabengebiet die Übertragung des ganzen Frequenzspektrums gewesen ist – ein Breitbänder folglich. Auch diesem Chassis ist man durch Hörtests auf die Spur gekommen. Eines der Chassis sitzt über und das andere unter dem Kalottenhochtöner – die erste von zwei d'Appolito-Anordnungen auf der Schallwand. Dahinter entsteht eine zweite Konstruktion durch zwei der insgesamt vier Basschassis, die die gesamte Mittelhochton-Einheit einrahmen.