Im Hochtonbereich setzt der schwäbische Entwickler eine bewährte Kalotte ein. Ungewöhnlich ist die leicht versetzte Anordnung der kleinen Gewebekuppel auf der Schallwand. Damit wird erreicht, dass der Schall verschiedene Weglängen bis zu den seitlichen Gehäusekanten zurücklegt, was zu geringeren Kantendispersionen führt, da diese nicht bei einer Frequenz stark, sondern bei zwei Frequenzen schwach ausgeprägt sind. Eine Ferrofluidkühlung respektive Dämpfung der Schwingspule garantiert zudem gutes Impulsverhalten und höhere Belastbarkeit.

Hilfreiche Erfahrungen

Wo selbsternannte High-Ender gerne betonen, dass sie mit nur wenigen Bauteilen in der Frequenzweiche auskommen und somit bestes Impulsverhalten erreichen wollen, weiß Nubert, dass dies nicht funktioniert. Nicht weniger als 41 Bauteile dienen in der Frequenzweiche der NuLine 82 der Tonaufteilung und der Optimierung des Schwingverhaltens aller Chassis. Einer der beiden 17er-Treiber werkelt lediglich im untersten Übertragungsbereich, während der zweite bis in die oberen Mitten schwingt. Somit ist einerseits genug Membranfläche vorhanden, um druckvolle Bässe wiederzugeben und andererseits mit nur einem 17er in den Mitten so wenig Fläche wie nötig, um den Schall so wenig wie möglich zu bündeln. Zugang zu den Boxen findet man über ordentliche Schraubklemmen, die auch dicke Kabel entgegennehmen. Wer mag, kann den Mittelhochton- und Tieftonsektor getrennt verkabeln oder verstärken. Zwei gleiche Endstufen sind für letztere Anschlussvariante vonnöten.

Der Erfolg der Nubert-Faktory basiert neben technisch sauber entwickelten Boxen vor allem auch auf dem Direktvertrieb. Wo üblicherweise der Händler seine Spanne einheimst, reduziert sich der Verkaufspreis bei Nubert zumindest zum Teil um diese Marge. Der Kunde dankt! Ein weiterer Vorteil des Direktvertriebs: Nubert-Kunden können die Lautsprecher vor einer Kaufentscheidung einen Monat lang in gewohnter Umgebung und mit der eigenen Anlage in aller Ruhe zu testen.

Das Ergebnis spricht für sich

Wie schlägt sich nun die ausgefeilte Nubert-Technik im Hörtest nieder? Im Hörraum brachte eine leichte Absenkung der Höhen und eine Anhebung der Bässe um zwei Dezibel per Schalter am Anschlussterminal die ausgewogenste tonale Balance. Auch ein kleines Podest unter den Boxen von etwa 20 Zentimetern Höhe erwies sich als vorteilhaft. Somit war das akustische Zentrum etwa auf Ohrhöhe. Alternativ kann man aber auch die Boxen leicht nach hinten neigen, so dass die Hauptabstrahlung etwas nach oben zeigt.