Das Verstärker-Debüt von Nubert anno 2015 hatte mit der Kombination nuControl/nuPower D eine andere Priorität und Zielgruppe: erlesene Wiedergabe auf High End-Level für die klassische Stereo-Klientel. Der neue nuConnect AmpX hingegen besetzt das Thema »Convenience« und orientiert sich am aktuellen Mainstream-Publikum, was sicher nicht verkehrt ist. Hier geht es nicht vorrangig darum, auch noch den letzten Tropfen audiophiler Klangqualität aus einer Vorlage zu wringen. Vielmehr soll das Musikerlebnis zwar in zweifellos gehobener Güte, aber eben auch preisattraktiv und gleichsam komfortabel, flexibel, niedrigschwellig übermittelt werden. Die typischen Stichworte lauten: Streaming, Wireless, Digital.

Für diese ambitionierte Aufgabe musste man im Hause Nubert glücklicherweise nicht bei Null anfangen. Denn die für ein derartiges Gerät notwendige Technik war bereits vorhanden – sie lagerte in den Aktiv-Lautsprechern der im letzten Jahr erfolgreich eingeführten Generation X der nuPro-Reihe. Der Plan der cleveren schwäbischen Ingenieure war klar: jene dort innewohnende Elektronik separieren und in das sehr schicke, exzellent verarbeitete Mini-Gehäuse des nuConnect AmpX zu verpflanzen. Diese vermeintliche einfache und schnelle Lösung nahm mit zwei Jahren Entwicklungszeit jedoch weit länger als gedacht in Anspruch, wie mir Nubert-Vertriebsleiter Martin Bühler im Gespräch erläuterte: Detail-Optimierungen und Anpassungen im Bereich Abschirmung, Netzteil und Antenne kosteten viel Zeit. Auch musste die Endstufe neu konzipiert werden, da nun eine universelle Nutzung an vielerlei Boxen im Pflichtenheft stand und keine spezifische Auslegung auf die individuellen Eigenschaften der Treiber jener nuPro X-Aktivlautsprecher. Und dann galt es ja noch einige neue Features zu implementieren, obgleich die nuPro X-Speaker elektronisch schon äußerst reichhaltig bestückt sind. Aber die Entwicklung schreitet stets voran und so geht bei dem nuConnect AmpX ausstattungsseitig noch mehr, wie wir später sehen werden.

Eins zu eins übernommen wurden die digitalen Eingänge. Es gibt vier in den Formaten S/PDIF (2x Koaxial, 2x Optisch). Ideal für Streamer, CD-Player, Set-Top-Box oder Gaming-Konsole. Der USB-Port (B) dient zum Anschluss des Computers, um dort abgespielte Musik in Empfang zu nehmen. Wie die Koaxial- und Toslink-Inputs ist auch er für hochaufgelöste Dateien bis 24-Bit/192-kHz ausgelegt. Am anderen USB-Port (A) können nicht nur Mobile Devices oder ein Google Chromecast-Streaming-Adapter geladen werden, er eignet sich auch als Ankerplatz für den mitgelieferten HDMI-Dongle zur TV-Verbindung. Ein direktes Auslesen von Audio-Dateien aus einem USB-Speicher hingegen ist nicht im Angebot.

Neu bei Nubert ist die Akzeptanz des Vinyl-Trends, der sich in Form eines Phono-Eingangs inklusive Masseterminal materialisiert. Dieser zusätzliche Input gestattet neben handelsüblichen Moving Magnet-Tonabnehmern sogar die Verwendung von in der Regel höherklassigen Moving-Coil-Ausführungen. Aber auch analoge Zuspieler mit Line-Pegel wie ein betagtes Kassettengerät können weiterverwendet oder wiederbelebt werden. Alle analogen Eingänge inklusive Phono werden zwangsläufig intern digitalisiert, denn der nuConnect AmpX arbeitet durchweg auf der digitalen Ebene. Ein leistungsfähiger DSP bildet das Herzstück des Geräts und führt alle notwendigen Berechnungen durch. Das schließt sogar die in Class D-Technik selbst entwickelte Endstufe mit ein. Denn es galt das Ziel, solange wie möglich auf der digitalen Ebene zu verweilen.