In meiner Wahrnehmung sind die Lautsprecher der nuBox(x)-Reihe die typischsten aller Nubert-Produkte. Die Serie zeichnete schon immer aus, wofür Nubert im Kern steht: Fokus auf ehrliche Klangqualität bei gleichzeitig überragendem Preisleistungsverhältnis. Die Optik war zu Beginn der 1994 lancierten Linie ein nachrangiges Thema, das Design mit »sachlich« wohlwollend umschrieben. Doch über die verschiedenen nuBox-Generationen hinweg hat die visuelle Gestaltung mehr und mehr an Profil gewonnen. Diese erfreuliche Entwicklung setzt sich bei den neuen nuBoxxen fort. Sie werden in zwei Two-Tone-Kombinationen angeboten: Weiß/Eisgrau und Schwarz/Graphit. Die nuBoxx B-40 ist zwar immer noch kein Kandidat für einen Design-Award, wirkt in der mir vorliegenden, farblich gedeckten Variante aber durchaus ansprechend. Das intern verstrebte Gehäuse aus 16er-MDF wurde sauber foliert, während die abgesetzte Frontplatte von einem Glanzlook profitiert. Die anthrazitfarbene, leicht melierte Stoffabdeckung sorgt für eine wohnliche Note und haftet sogar magnetisch. So konnte auf die bisher notwendigen Halterungspunkte verzichtet werden, was im Falle des »nackten« Betriebs für ein geschmeidigeres Äußeres sorgt. Die Form an sich ist und bleibt klassisch rechteckig und gradlinig. Diesbezügliche Extravaganzen waren an diesem Preispunkt nicht realisierbar. Doch entscheidender sind – gerade bei dieser ambitionierten Einsteiger-Reihe – die inneren Werte. Diesbezüglich hat sich einiges getan.

Die Serie wurde nicht etwa nur punktuell optimiert, sondern über einen langen Zeitraum technisch komplett neu entwickelt. Das beginnt bei den Treibern. Hierfür hat sich das Team um Entwicklungsleiter Thomas Bien im eigenen Sortiment umgeschaut und genau analysiert, welche Lautsprecherchassis der höherpreisigen Linien sich als Basis für nuBoxx-Treiber eignen. So übernimmt der 180-Millimeter-Polypropylen-Tieftöner der B-40 einige Kerneigenschaften des Tieftöners der nuVero 14. Dies mündet unter anderem im erheblichen Hub von fast drei Zentimetern sowie der unteren Grenzfrequenz 41 Hertz am -3dB-Punkt – und das bei einem bescheidenen Nettovolumen von rund 12 Litern! Damit übertrifft die nuBoxx B-40 hausintern sogar teurere Familienmitglieder wie die nuLine 32 oder 34. Auch den Vorläufer nuBox 383 weist die B-40 diesbezüglich in die Schranken. Obgleich jener noch mit einem größeren 220-Millimeter-Tieftöner in einem volumenreicheren Gehäuse agiert hat, reklamierte Nubert für diesen lediglich 52 Hertz (-3dB). Als positiver Nebeneffekt sollte sich der kleinere Treiber der B-40 auch bei der Mittenwiedergabe leichter tun.

Nach dem gleichen Muster verfuhren die Nubert-Ingenieure beim Hochtöner. Dort stand die 2,6 Zentimeter durchmessende »nuOva«-Seidengewebekalotte der nuLine-Serie Pate. Die nuBoxx-Version bietet das gleiche Schwingsystem mit starkem Zusatzmagneten sowie einer mehrschichtigen Bedämpfung im großen Rückkammervolumen. Deren »Wide Dispersion«-Schallführung für einen erweiterten Sweet Spot dank optimierter Abstrahlcharakteristik hingegen profitiert von den Erfahrungen mit dem Tweeter der nuVero-Modelle. Einziger Kompromiss in Anbetracht des Preises: Die auf der Montageplatte versetzt platzierte Anordnung der nuLine-Kalotte konnte in der B-40 nicht realisiert werden. Denn dieses Konstruktionsprinzip erfordert immer einen definierten linken und rechten Lautsprecher, was den Aufwand in der Lagerhaltung und die damit einhergehende Kapitalbindung kostentreibend steigert. Skaleneffekt heißt hier das kaufmännische Stichwort. Dieser Luxus lässt sich in der günstigsten Nubert-Linie nicht mehr verwirklichen. Unter diesem Aspekt verwundert es kaum, dass die Variantenvielfalt generell reduziert worden ist, was ebenfalls ein kostenminimierender Faktor darstellt. Neben der B-40 gibt es als neue nuBoxx die kleinere kompakte B-30, den Wandlautsprecher BF-10, einen Center C-50 sowie zwei Standboxen: B-60 und B-70. Übrigens allesamt stets »Made In Europe«!