USB-Fokus

Auffällig beim MX-Stream ist die Konzentration auf die Schnittstelle USB. Ausgangsseitig wird weder S/P-DIF in seinen unterschiedlichen Ausprägungen noch gar I2S angeboten. Cinch-, Toslink- oder XLR-Buchsen sucht man vergebens. Der eine I2S-Verbindung potentiell ermöglichende HDMI-Port ist zwar vorhanden, aber ausschließlich für Video-Signale reserviert. Was wieder den Vorteil in sich birgt, dass man einen gegebenenfalls mit Touchscreen-Fähigkeiten ausgestatteten Monitor anschließen und den Streamer via Web-Interface lokal betreiben kann. Der USB-Fokus der kompakten Musical Fidelity-Komponente ist im Rahmen der konzeptionellen Entscheidung für einen optimierten Ausspielweg nachvollziehbar, denn per USB ist hier – im Gegensatz zu S/P-DIF – die Verarbeitung von PCM-Dateien bis 32 Bit/352.8 kHz und DSD 256 realisierbar.

Eine der Besonderheiten des MX-Stream besteht in der Möglichkeit, einen Mac oder PC direkt einzubinden und diesen von den aufwändigen Entstörungsmaßnahmen innerhalb des Transports profitieren zu lassen. Dazu ist der kleine Kippschalter an der Front umzulegen, die sich ansonsten sehr reduziert präsentiert. Außer dem zusätzlichen Power-Switch und einem USB-A-Zugang finden wir: nichts. Sicher hätten einige Transporttasten, ein kleines Display oder auch die Option konventioneller Fernsteuerung das Gerät weiter aufgewertet, den Preis jedoch nach oben getrieben – und dann wäre es keine MX-Komponente mehr geworden. Auf der Rückseite warten der RJ-45-Zugang sowie drei USB-Ports (2 x A, 1 x B) auf ihren Einsatz: je einer dezidiert für den angesteuerten DAC, einen Speicherbaustein und den oben angesprochenen externen Computer. Eine kleine Antenne empfängt WLAN- und Bluetooth-Befehle. Die 18V-Buchse ist dem Stecker der externen Stromversorgung vorbehalten. Hier lauert Upgrade-Potential, denn das im Lieferumfang befindliche schlichte Schaltnetzteil ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Meine Erfahrung zeigt, dass mit einem Linearnetzteil etwa der Marke S-Booster bei überschaubaren Kosten lohnenswerte Performance-Gewinne zu erzielen sind.

Orchestriert wird der MX-Stream von einer OEM-Version der weit verbreiteten italienischen Open Source-Software Volumio, die sich über die Jahre zu einer professionellen Ansprüchen genügenden Plattform entwickelt hat und ebenfalls mit dem Attribut einer »audiophilen« Lösung für sich wirbt. Insofern ist der Download der für Musical Fidelity angepassten Adaption von Volumio der erste Schritt zur Inbetriebnahme des MX-Stream. iOS-User dürfen alternativ auch Volumio selbst herunterladen. Android-Anwender müssen das sogar, weil derzeit keine entsprechende Fassung der Musical-Fidelity-App vorliegt.