Verblüffend ist die Tatsache, dass das bei Phonoeingängen durchaus vorhandene und nicht wirklich störende Grundrauschen beim Musical Fidelity niedriger ausfällt als bei den meisten Wettbewerbern. Bereits mit den ersten Tönen wird klar, dass der LX2-LPS seine Aufgabe ernst nimmt. So liefert er Alan Taylors »All Is One« mit transparent tönenden Gitarrensaiten und verleiht der Stimme des englischen Singer-Songwriters einen ruhigen ausdrucksstarken Charakter. Hinzu kommt die sehr ordentliche Stabilität des Klangbilds – ein positiver Eindruck, der vor allem durch die Abwesenheit von Miniaturisierungstendenzen und Blutarmut entsteht. Taylors Stimme tönt mit authentischer Sonorität und wird präzise im Zentrum der breiten Bühne abgebildet. Typisch für Vinyl ist der warme Bass, welcher rund und damit sehr angenehm wiedergegeben wird.

Spielfreude pur

Wenn sich Alison Moyets Album »Alf« aus dem Jahr 1984 auf dem Plattenteller dreht, dann geht es nicht um audiophiles Musizieren, sondern um das Lebensgefühl jener Zeit. Der groovige Rhythmus und Alison Moyets unverwechselbare Stimme beim Song »Love Resurrection« scheinen leichte Kost zu sein. Über den integrierten Standard-Phonoeingang des Verstärkers abgehört, klingt der Titel flach, von der ohnehin kaum vorhandenen Dynamik bleibt nichts mehr übrig. Mit dem Wechsel auf den LX2-LPS ändert sich das schlagartig. Er versorgt den Bass mit mehr Energie, bringt die elektronischen Instrumente zum Leuchten, haucht dem Chor beim Refrain Leben ein und bildet die Stimme mit sehr viel mehr Kontrast ab. Angesichts der Preisklasse des Musical Fidelitys ist diese Wiedergabe wirklich beachtlich und die Motivation, mit ihm mehr und länger Musik zu hören, wächst mit jeder Minute.

Trompeter Till Brönner und Bassist Dieter Ilg haben für ihr Album »Nightfall« tatsächlich »Scream And Shout« gecovert. Das Original stammt von will.i.am und Britney Spears und ist ein gut tanzbarer Pop-Song. Was dieses Duo dem Stück mit nur zwei Instrumenten abgewinnt, ist klanglich wie musikalisch erstaunlich, und von Schallplatte geht es richtig unter die Haut. Das beginnt mit Till Brönners »singender« Trompete und einem entfesselten Dieter Ilg, dessen Kontrabass fast außer Kontrolle zu geraten scheint. Mit dem LX2-LPS wird die Intensität dieser Interpretation kein bisschen limitiert, im Gegenteil überrascht uns, wie er neben aller kontrollierten Energie auch kein Detail übergeht. Er bietet klanglich mehr als die meist nur auf die reine Funktion ausgelegten Phono-Standard-Alibi-Eingänge von Vollverstärkern oder AV-Receivern, ist also eine klare Option für Hörer, die durchaus gerne und viel Zeit mit Vinyl verbringen. Darüber hinaus ist er die erste Wahl bei der Neuanschaffung oder Wiederinbetriebnahme eines Plattenspielers.