Zu den Firmen, deren Geräte einen erstklassigen Ruf in Bezug auf klangliche Qualitäten genießen, gehört zweifelsfrei Musical Fidelity. Stellt das bereits für sich allein betrachtet  einen wesentlichen Wert dar, kommen bei den allermeisten Komponenten noch eine attraktive Preisgestaltung und sinnvolle Ausstattung hinzu. Das gilt auch für den kompakten Phonovorverstärker LX2-LPS, der sich aufgrund genau dieser beschriebenen Meriten im i-fidelity.net-Hörraum eingefunden hat. Was war passiert? Bei den Norddeutschen HiFi-Tagen spielte im Ausstellungsraum von Reichmann Audio, dem Deutschland-Vertrieb von Musical Fidelity, eine sehr wohlklingende Anlage, bestehend aus Elektronik von Musical Fidelity, Triangle-Lautsprechern und einem soliden Laufwerk von Music Hall. Die Reaktion von Vertriebschef Jürgen Reichmann zum berechtigten Lob für die klangliche Qualität bestand in einem knappen »Kaum zu glauben, oder?«. Dann fügte er eher beiläufig hinzu: »Und dabei nutzen wir hier nur den kleinen Phono-Pre LX2-LPS!« Das war kein Scherz, weshalb wir ihn sofort als Test-Objekt geordert haben.

Es gibt im analogen Einsteigerbereich eine Menge Phonovorverstärker, deren Basisfunktion darin besteht, die feinen Signale eines Tonabnehmers zu entzerren und zu verstärken – nicht mehr und nicht weniger. Über das Ausstattungspaket des Musical Fidelity kann man sich deshalb nur wundern, denn er besitzt sowohl für die MM- als auch für die MC-Verstärkung jeweils einen eigenen vergoldeten Cinch-Eingang. Praxisgerecht sind dabei die Eingangsimpedanzen von 47 Kiloohm für Magnet- und 100 Ohm für Moving-Coil-Tonabnehmer gewählt. Was aber, wenn ich ein System betreiben möchte, dessen elektrische Werte außerhalb des Standards liegen? Für diese Fälle gibt es beim Vertrieb Anpassungsstecker, die einfach auf der Rückseite des LX2-LPS parallel gesteckt werden, um selbst Exoten einwandfrei betreiben zu können. Schließlich finden sich auf der Rückseite noch die Erdungsklemme und der 12-Volt-Gleichstromstecker, der seine Energie aus dem beiliegenden Steckernetzteil bezieht.

Liegt Strom an, bestätigt das eine gelb leuchtende LED. Legt man den Kippschalter um, ändert sie ihre Farbe in Blau. In diesem Modus kann der LX2-LPS gerne belassen werden, da sich der Verbrauch mit 3 Watt in Grenzen hält. Bei der Produktion von Schallplatten wird das Signal nicht linear in die Rille geschnitten, der Bass wird im Pegel verringert und die Höhen werden angehoben. Vor dem Abspielen muss das korrigiert werden. Dafür gibt es seit gut 70 Jahren die RIAA-Normung. Phonovorverstärker weichen in unterschiedlichem Maße von diesen Vorgaben ab; das viertel Dezibel, das Musical Fidelity angibt, liegt dabei absolut im Rahmen. Für den Betrieb ist noch zu beachten, dass der Phono-Pre nicht in direkter Nähe zu anderen Verstärkern platziert und auf eine stabile Unterlage gestellt wird. Für den Hörtest haben wir mit dem neuen Dual CS 800 einen guten Partner gefunden, der wechselweise mit dem MM-Tonabnehmer Ortofon 2M Red und dem MI-System Goldring 2300 bestückt wurde.