Auf den ersten Blick scheint sich der neue Marantz PM-11S2 kaum von seinem Vorgänger zu unterscheiden. Den größten Vollverstärker des Hauses ziert ebenfalls eine dreigeteilte Frontplatte (alternativ in Silber oder goldfarben erhältlich), deren Seiten sich sanft abgerundet nach hinten wölben. In der Mitte befindet sich das für Marantz charakteristische Bullauge – eine Reminiszenz an die legendären Röhrenendstufen aus den 60er-Jahren. Hier und heute dient es natürlich nicht als Ruhestrom-Anzeige der Röhren, sondern als multifunktionales Display, das neben der gerade verwendeten Quelle auch den gewählten Lautstärkepegel anzeigt. Links und rechts davon gruppieren sich jeweils vier Tipptaster, die Spezialfunktionen wie die Wahl der Lautsprecherausgänge, die Beleuchtung des Displays, eine als »Attenuator« bezeichnete Variante des Stummschalters, die Klangregler oder die Wahl zwischen MM- und MC-System steuern. Diese Schalterreihen werden von einem neonblauen Licht angestrahlt, das sich bei Nichtgefallen aber abschalten lässt.

Unter dem Display befinden sich noch der Ein/Aus-Schalter, links und rechts davon der Fernbedienungsempfänger und ein Kopfhöreranschluss. Die Wahl der Eingänge erfolgt über den großen Drehknopf auf der linken Seite, der offenbar eine ganze Batterie von Relais kontrolliert, während sein rechtes Pendant der Einstellung der Lautstärke dient. Hinter dem Volume-Regler sitzt aber kein Potentiometer, sondern ein Impulsgeber, der ein komplexes Widerstandsnetzwerk befehligt. Gleichlaufabweichungen, wie sie bei herkömmlichen Potis vorkommen können, dürften somit keine Chance haben. Sollten es die äußeren Bedingungen im Hörraum verlangen, kann die Balance mit Hilfe der Fernbedienung verschoben werden. Der Infrarotgeber ist übrigens wirklich vorbildlich gemacht: Er ist aus Metall gefertigt, übersichtlich gestaltet und kann nebenbei auch einen CD-Spieler von Marantz steuern.