Selbstverständlich ist auch das Display in seiner Intensität variabel. Ein echtes Chamäleon eben. Bei der Bestückung der Front hat Marantz glücklicherweise Köpfchen und gut durchdachtes Knöpfchen bewiesen – obwohl der Melody Media so viel kann, ist die Bedienoberfläche sehr aufgeräumt. Ein silberner An- und Ausschalter, eine Kopfhörer- und USB-Buchse, Tasten für Quellenwahl und Lautstärke sowie zwei kreisrunde Bedienelemente – das alles ist so übersichtlich und selbsterklärend, dass man auf die Anleitung getrost verzichten kann. Klein, aber oho –  so präsentiert sich die Rückseite des Alleskönners. Vier Lautsprecheranschlüsse (für Boxen von 4 bis 16 Ohm), ein Antenneneingang für Digital- und UKW-Radio, USB-Buchse, zwei optische Digital-, analoge Ein- und Ausgänge, eine Ethernetbuchse für das Netzwerkkabel sowie die Andock-Option für einen Subwoofer untermauern eindrucksvoll, dass der Marantz-Neuling für höchste Ansprüche konstruiert wurde.

Sogar DSD beherrscht er

Dazu gehört unter anderem die Option der A/B-Lautsprecherkonfiguration. Besitzer des M-CR611 sind damit klanglich nicht mehr nur auf einen Raum festgelegt, sondern können beispielsweise Boxen im Wohn- und im angrenzenden Esszimmer bespielen. Praktisch: Die Lautstärke in den beiden Hörzonen lässt sich parallel oder individuell regeln. Sinnvoll, wenn der Nachwuchs gerade am Esszimmertisch Vokabeln paukt, die Eltern nebenan aber bei geschlossener Tür dezente Musik genießen möchten. Zu den unterstützten Musikformaten gehören neben ALAC auch hochauflösende WAV-, FLAC- und AIFF-Dateien mit 192 Kilohertz/24 Bit sowie DSD-Dateien mit 2,8 MHz. Ebenso beherrscht der Marantz-Schönling die sogenannte »Gapless Playback«-Funktion, also die Wiedergabe von Alben mit nahtlosen Übergängen.

Steuerbar ist der CD-Receiver entweder über die Fronttasten oder – hierauf wird es der Einfachheit halber hinauslaufen – über seine Fernbedienung. Großes Plus des handlichen Steuerstabs: Dieser bietet über Direktwahltasten unter anderem unmittelbaren Zugriff auf Internet-Radio, Musikdienste, CD und Bluetooth-Funktionalität. Ein Leckerbissen stellt zudem die App »Marantz Hi-Fi Remote« dar, die für Streaming-Fans die erste Wahl sein dürfte. Hierzu später mehr. Traditionalisten füttern die angeschlossenen Lautsprecher nicht mit Inhalten von Spotify und Co., sondern ganz klassisch über CD. Das integrierte Laufwerk arbeitet leise und flott, es verbummelt auch beim Einlesen der Tracks keine unnötige Zeit. Unterstützt werden neben CDs auch die Typen CD-R/CD-RW sowie WMA- und MP3-Dateien.

Kabel-Allergiker müssen jetzt ganz stark sein: Die beiden USB-Buchsen am Marantz dienen dazu, um neben einem USB-Speichermedium einen iPod oder ein iPhone per Strippe anzuschließen. Das macht mittlerweile zwar kaum noch Sinn (außer man möchte die Akkus der Apple-Geräte auf diesem Weg wieder laden), ist aber immerhin eine Option für diejenigen, die qualitative Einbußen bei der Signalübertragung auf dem Luftweg befürchten. Wer ein Mobilgerät mit dem Android-Betriebssystem im Einsatz hat, wird dieses per Bluetooth mit dem M-CR611 koppeln. Dies gelingt mit bis zu acht unterschiedlichen Zuspielern.