Über ein Cinchkabel (Cinch auf 3,5-Millimeter-Klinke) von Audictive schlossen wir Aktivlautsprecher von Bose an. Bei den Kopfhörern gab es eine ganze Reihe von Modellen, die aus den Häusern Beyerdynamic, Sennheiser und Final Audio Design stammten. Letzterer war bei den ersten Tests längerfristig im Einsatz, zunächst allerdings am Kopfhörerausgang eines iMacs. Das akzeptable Klangbild zeigte deutliche Dynamikeinbußen und vor allem eher graue als leuchtende Klangfarben. Wer Musik liebt, kommt nach kürzester Zeit mit dem Computerausgang an die Grenze des Erträglichen.

Bei Verwendung des HD-DAC1 ändert sich das schlagartig. So gewinnt »Take The Long Way Home« von Faithless enorm hinzu. Zum einen werden Details hörbar, die vorher einfach gar nicht im Klangbild vorhanden waren. Dann reißt der komplette Raum auf. Statt naher Wände und zu niedriger Decke haben die Musiker jetzt Platz, sich zu entfalten. Spektakulär ist allerdings der Zugewinn leuchtender Klangfarben und das Fundament im Tief- und Grundtonfundament. Das erinnert sehr an den High-End-Kopfhörerverstärker von Lehmannaudio, der freilich das Doppelte kostet und keinen D/A-Wandler mit an Bord hat. Da bahnt sich eine ordentliche Überraschung an.

Klanglich neue Maßstäbe

Weiter geht es mit Sades »Cherish The Day«, das ebenso überzeugend per kompakten Bose-Aktivmonitoren dargeboten wird. Wieder überzeugen Feinheiten, die übrigens zu keinem Zeitpunkt unpassend oder gar störend gewesen wären, sondern vielmehr dem Salz in der Suppe gleich für ein deutlich intensiveres Klangerlebnis sorgen. Komplett ans Ziel seiner Wünsche gerät, wer dem Marantz High-Resolution-Tracks zuführt und einen hochwertigen Kopfhörer von Sennheiser oder Beyerdynamic aufsetzt. Da klingt dann plötzlich manche gerippte CD blutleer und fade gegenüber dem, was beispielsweise Diana Krall stimmlich und am Klavier in 24 Bit und upgesampelten 192 Kilohertz abliefert. Das Wischen der Füße über die Pedale, selbst der Ansatz zum Luftholen bleibt dem Hörer nicht verborgen. Dieses sensationelle Klangresultat alleine würde die Anschaffung des Marantz HD-DAC1 rechtfertigen.