Vorteil: Die Bestückung mit einzelnen Transistoren, Widerständen und Kondensatoren kommt mit wenig Gegenkopplung aus. Zudem lässt die Wahl der aktiven (Transistoren) und passiven (Kondensatoren, Widerstände) Bauelemente deutlich mehr Freiheiten bei der Klangabstimmung. Halbleiter-Käfer müssten aufgrund ihrer extrem hohen Leerlaufverstärkung mit kräftiger Gegenkopplung gebändigt werden. Dabei würde ein beträchtlicher Teil des Signals invertiert und dem Eingang des Operationsverstärkers rückgeführt. Der Anteil des rückgekoppelten Signals könnte sich den aktuellen Signalkurven überlagern – eine mögliche Ursache für reichlich nichtlineare Verzerrungen.

Ein Rundum-Sorglos-Paket

Verspricht die Spielerelektronik kompromisslos sauberen CD-Klang, wirft die Ausstattung des Players ebenfalls keine Fragen auf. A-B-Repeat wiederholt ausgewählte Ausschnitte; eine Zufallswiedergabe würfelt die auf der CD vorgegebene Titelabfolge durcheinander. Und der Programmspeicher merkt sich nicht nur die zur Wiedergabe auserwählten Titel, sondern blendet auf Wunsch auch unliebsame Stücke aus. Praktisch: Beim Druck auf die Taste »Quick Replay« springt der Player von der aktuellen Wiedergabeposition zehn Sekunden zurück. Eingeschworene HiFi-Puristen dürfen auf der Fernbedienung des CD6004 via »Sound Mode« sogar den Digitalausgang, das Display oder beides deaktivieren.

Für soviel Liebe zum Detail seitens der Entwickler bedankte sich der Player beim Hörtest mit einer geradezu sensationellen Klangfülle. Bei herzhaften Bassattacken, zu Herze gehenden Gesangsstimmen oder spannungsvollen Gitarrenläufen – stets wahrte der Marantz die Fasson und wob kultivierte Klanggespinste. Doch die Erwartung der Hörtester, dass er auch dem Vergleich zu wesentlich teureren Spielern standhielt, konnte er nicht ganz erfüllen. Er verstand es zwar, sich mit übermächtigen Bässen in Szene zu setzen, doch dabei ging geringfügig an Kontur und Straffheit verloren. Am anderen Ende der Frequenzskala sorgte er ebenfalls für Ausgewogenheit. Klavieranschläge wirkten aber zuweilen bodenverhafteter und andeutungsweise etwas weniger strahlend. Doch angesichts des Preises von nur 449 Euro sieht man dem Player die verzeihlichen kleinen Schwächen gerne nach. Und ist angesichts der bodenständigen Verarbeitung, seiner iPod- und Wandler-Fähigkeiten sowie dem kräftigen Kopfhörerausgang voll des Lobes.