Das neue Album der Kings Of Convenience »Declaration Of Dependence« ist sehr empfehlenswert, besser hörenswert. »Rule My World« wird von einer filigran gespielten Gitarre dominiert. Dem sanften Gesang des, nein stopp, es sind zwei Stimmen, die parallel singen, das ist bei durchschnittlichen Schallwandlern gar nicht hörbar, kann der Hörer mühelos folgen. Die Quantum 557 arbeitet diese reizvolle Konstruktion sehr fein heraus. Ihre Abstimmung tendiert in Richtung Transparenz und Durchsichtigkeit, was typisch für High-End-Lautsprecher ist, aber in dieser Preisklasse? Die zum Vergleich herangezogene Teufel Ultima 60 spielt eindeutig mit dunklerer Klangfarbe.
Zu richtigem Genuss führt aber der Umstand, dass sich das Klanggeschehen weitestgehend von den Lautsprechern löst. Gitarre, Stimme und Bass sind im Raum platziert. Bei »Renegade« können sich die Tester davon überzeugen, dass die 557 die Details ebenfalls gut herausarbeitet. Bei diesem Stück sind die von den Händen des Gitarrenspielers verursachten Geräusche am Hals des Instruments gemeint. Dass bisschen zu viel Hall der Aufnahme bringt die Magnat auch nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil, sie hält das musikalische Geschehen ordentlich zusammen.
Für den Dynamiktest wandert »Tuesday« von Spyro Gyra in den Denon-Player. Präzise und druckvoll wird das Geschehen in den Hörraum geschoben. Besonders der Tiefton erlaubt sich keinerlei Ausrutscher. Weder verliert die Musik bei höheren Pegeln ihre Klarheit noch werden Dinge verschluckt. Eindrucksvoll ist der »Punch«, mit dem die Magnat zuschlägt – gut, sie ist ein großer Standlautsprecher, aber dieses Stück haben wir auch schon in höheren Preisklassen schlechter gehört.
Als Nächstes steht Pop-Musik auf dem Programm: Robbie Williams hat ein neues, von Altmeister Trevor Horn (Frankie Goes To Hollywood, Lisa Stansfield, Seal etc.) produziertes Album namens »Reality Killed The Video Star« auf den Markt gebracht. Wie bei seinen Alben üblich, ist die Musik klasse, die Klangqualität aber eher mau. Wir nehmen »Startstruck«, um festzustellen, was die Magnat macht. Sie macht Musik. Der elektronisch erzeugte Beat, der das Stück vorwärts treibt, ist eben nicht audiophil, klinisch oder überbeeindruckend. Er ist einfach da. Genau das transportiert die Quantum 557, die folglich bei weniger gut klingenden Aufnahmen Gnade walten lässt.
Der Umkehrschluss muss natürlich mit einem High-End-Tonträger gemacht werden. Also dürfen Jim Tomlinson und Stacey Kent »So Nice« interpretieren. Mit größter Akkuratesse geht die Magnat mit dem Kontrabass um, der mogelt sich behäbig durch das Stück. Bis Tomlinson mit seinem gefühlvollen Saxofonspiel beginnt. Das bildet die 557 exakt größenrichtig ab, auch wenn sie an dieser Stelle mit der Klangfarbe eher freizügig umgeht. Schwamm drüber, die klangliche Leistung liegt verglichen mit dem Klassendurchschnitt darüber, wofür sich die Magnat Quantum 557 einen Preistipp abholen darf.