Konzeptionell stellt der Magnat MA 600 eine Fusion aus klassischen Features und zeitgemäßen Ausstattungsanforderungen dar. Optisch hingegen ist er ausschließlich der Tradition verpflichtet: sachliche Präsenz im 43er-Rastermaß, Vollmetall-Gehäuse, acht Kilogramm Kampfgewicht. Die fünf Millimeter dicke Frontplatte aus gebürstetem Aluminium zeigt sich aufgeräumt mit großflächigem Display, einem Input für Mobilgeräte, Kopfhöreranschluss sowie Quellenwahl, Power-Knopf und kombiniertem Menü/Lautstärkeregler. Mehr braucht es nicht. Ein fokussierter Zugriff auf Funktionen wie Klangregelung oder Mute erfolgt sinnvollerweise über die mitgelieferte Fernbedienung.

Als »Eyecatcher« des Geräts fungiert die Röhre, die über das frontale Bullauge ihre warm-orangene Aura transportiert – wobei Magnat die sinnliche Ausstrahlung mit einer kleinen LED noch etwas gepimpt hat. Es handelt sich um eine vorselektierte ECC 88 mit einer avisierten Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden. Bei Auslieferung hat sie laut Magnat bereits 60 Stunden Einbrennzeit erfahren, um gleich von Beginn an auf hohem Niveau spielen zu können.

Besonderes Augenmerk legten die Magnat-Ingenieure auf die Rauscharmut der Vorstufe. Soviel lässt sich jetzt schon sagen: Auch aus nächster Nähe, mit dem Ohr direkt am Lautsprecher, war erst bei sehr ungesundem Vollanschlag des Volumenreglers eine Spur von Rauschen vernehmbar. Unter normalen Hörabständen ruhte der See sehr still.

Das von der Röhre »vorgeglühte« Klangmaterial landet letztlich in der Halbleiter-Endstufe, die mit von uns gemessenen 2 x 65 Watt Sinus (4 Ohm @ 1% THD) leistungstechnisch gut ausgerüstet worden ist. Ein Blick unter die Haube zeigt, dass Magnat beim Materialeinsatz generell nicht gespart hat: aufwendiges Netzteil mit separat stabilisierten Spannungen, großzügig dimensionierter Toroidal-Transformator, Sieb-Elkos von großer Kapazität.