Die Bereitschaft von Audio-Unternehmen, Risiken mit ungewöhnlichen, nicht auf den Massengeschmack abzielenden Konzepten einzugehen, sinkt seit Jahren kontinuierlich. Hohe Bedeutung genießen Zahlen und damit die erwarteten Umsätze. Doch keine Firma, nicht einmal der amerikanische Computerkonzern Apple, hat dafür ein Rezept, das hundertprozentig aufgeht, wie aktuell das Smartphone mit dem Namen »X« belegt. Doch wenn die Verantwortlichen nur noch auf den Markt schielen, hat das massive Auswirkungen auf die Produktvielfalt und damit die Sortimente. Schließlich werden diese sich mit der Zeit immer ähnlicher, und daraus folgt, dass nur noch der Preis entscheidet. Wer also mutlos in die Entwicklung neuer Produkte geht, wird mittelfristig aufgrund fehlender Umsätze Probleme bekommen.

Wie die Alternative aussieht, demonstriert aktuell und, wie wir finden, überraschend Heco. Ausgerechnet der in Pulheim ansässige Lautsprecherhersteller, der sich seit seinem Bestehen mit der Entwicklung von Schallwandlern beschäftigt, die stets zu einer hohen Akzeptanz beim Publikum führen sollen, kommt jetzt mit einem technischen Konzept, das in High-End-Kreisen und bei Musikliebhabern zwar geschätzt, aber in puncto marktwirtschaftlicher Bedeutung eher von geringer Bedeutung sein dürfte. Diesen Mut zum Breitbänder muss man also erst einmal aufbringen, und so waren wir nach den guten Erfahrungen mit den beiden größeren Geschwistern aus der »Direkt«-Serie auf die Darbietung der »Einklang« ebenfalls sehr gespannt.

Zunächst ist sie aufgrund ihrer Abmessungen von 93 Zentimetern in der Höhe und 38 Zentimetern in der Breite absolut wohnraumtauglich. Das in schwarzer und weißer Ausführung lieferbare und 19 Kilogramm wiegende Gehäuse aus MDF ruht auf drei Auslegern aus Metall. Zur Ankopplung an den Boden können die im Lieferumfang enthaltenen Spikes oder Silikonfüße montiert werden – die Wahl hängt ganz von der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Die Ausleger müssen vor der Inbetriebnahme sorgfältig montiert werden, und die Schrauben sollten nach wenigen Wochen noch einmal nachgezogen werden. Ist dieser Schritt gemacht, schaut man auf eine ungewohnte Schallwand, denn es ist nur ein 21 Zentimeter durchmessendes Chassis zu sehen. Wer braucht denn heute noch eine Einwege-Bassreflexkonstruktion?