Die Entwickler haben das Design clever genutzt, denn die Öffnung des Bassreflexrohres mündet in die Unterseite des Korpusses. Und das funktioniert einwandfrei, ohne dass es jemand sieht. Ebenfalls nicht von außen zu erkennen ist das Maß sinnvoller Versteifungen und Verstrebungen sowie die schrägen Flächen zur Unterdrückung stehender Wellen im Innern des Gehäuses. Diese Steifigkeit soll verhindern, dass Energie der Chassis in Körperschall verwandelt wird. Die gesamte Kraft soll als Schallwelle in Richtung des Hörers laufen.

Eine bis zu fünf Zentimeter dicke Schallwand aus MDF liefert die fundamentale Arbeitsgrundlage für insgesamt fünf Chassis. Eine mit genauestens gemessenen Bauteilen bestückte Weiche teilt das Frequenzspektrum in Drittel. Für die Übertragung des Tieftonbereichs kommen drei 18-Zentimeter-Chassis zum Einsatz. Jedes von ihnen ist mit einer Membran bestückt, die aus drei einzelnen Schichten besteht, unter anderem aus einem Fiberglas-Gemisch. Diese Sandwich-Konstruktion hat Focal ohne Wenn und Aber perfektioniert.

Know-how im eigenen Haus

Denn natürlich lässt sich mit unterschiedlichen Materialien und verschiedenen Durchmessern eine schier unendliche Zahl an Chassis-Konstruktionen erreichen. Inzwischen ist von dieser als »W«-Membran bezeichneten Eigenentwicklung die dritte Generation am Start. Ein empfindlicher Punkt jedes Chassis ist der Übergang auf die Gummisicke. Hier muss möglichst viel der theoretischen Fläche genutzt werden. Focal hat hier einen weiteren entscheidenden Schritt gemacht: Die Membranen werden nach dem unter Wärmeeinfluss stattfindenden Pressvorgang mit einem Laser geschnitten – klar, dass die Fertigungstoleranzen dadurch minimiert sind.

Zwischen 220 und 2.200 Hertz kommt ein Membrantyp gleicher Machart zum Einsatz, der allerdings im Durchmesser 1,5 Zentimeter kleiner als die Kollegen aus dem Bassbereich ist. Auch er verfügt über einen starken Magnetantrieb, welcher ein Eigenleben der Membran nahezu vollständig verhindert.

Das Tüpfelchen auf dem »i«

Ein echtes Sahneteil ist der Beryllium-Hochtöner, der 27 Millimeter im Durchmesser misst und physisch zwischen Mitteltöner und Bass-Trio sauber eingelassen ist. Dank einer IAL getauften Technologie soll er in der Lage sein, den Frequenzbereich zwischen 2,2 und 40 Kilohertz abzudecken. Sein charakteristisches Kennzeichen bleibt die inverse Kalotte.

Lautsprecherkabel, entweder mit Bananensteckern oder Kabelschuhen bestückt, finden  am Single-Wiring-Terminal auf der Rückseite festen Halt. Was den ansteuernden Verstärker angeht, hat man als Kunde nahezu uneingeschränkte Auswahl: Die Electra 1038 Be II verfügt über einen hohen Wirkungsgrad, so dass sie bereits mit geringen Verstärkerleistungen ordentlichen Schalldruck liefern kann.