Chefentwickler Rolf Janke verfolgt in der ganzen Serie eine klare Linie mit ökonomischen Mitteln. So findet man dieser Zweieinhalb-Wege-Konstruktion keinen Bi-Wiring-Anschluss, sondern ein einfaches Paar Signalklemmen. Das vereinfacht die Konstruktion der Weiche ohne klangliche Nachteile. Die überarbeiteten 17-Zentimeter-Tief-/Tiefmitteltöner arbeiten mit einer federleichten, aber supersteifen Aluminium-Sandwichmembran, hinter der ein starker Magnetantrieb sitzt. Ein Bauprinzip, mit dem Elac lange Erfahrungen hat und das an den typisch silbrig glänzenden Membranen ohne sichtbare Schwingspulenaufnahme zu erkennen ist. Wulstige Gummisicken erlauben einen weiten, linearen Hub, minimale Hysterese für verfärbungsarmes Leisehören bei einer langen Lebensdauer. Auch die Gewebekalotte des Hochtöners stammt aus der neuesten Entwicklung, und sie arbeitet auf einer sanften Schallführung zur besseren Phasenankopplung und gleichförmigeren Abstrahlverhalten. Beides verbirgt sich hinter einer nicht zum Abnehmen gedachten silbernen Metallgitterabdeckung, die an edle Mikrofone erinnert. Alle Magnetsysteme sind geschirmt, man darf also getrost eine Kreditkarte auf dem Lautsprecher ablegen oder einen alten Röhrenfernseher in die Nachbarschaft stellen.
Die Ansteuerung der Chassis geschieht nach dem bewährten Zweieinhalb-Wege-Prinzip. Über 2.200 Hertz hat die Gewebekalotte ihr eigenes Reich. Darunter arbeitet der obere Konus bis in den Bass hinab. Der Kollege im Keller kümmert sich nur noch im die tieferen Frequenzen unter 500 Hertz. Damit hält sich Entwickler Rolf Janke die Abstrahlcharakteristik sauber wie von einer reinen Zweiwege-Konstruktion und holt sich den extra Druck im Bass durch die doppelte Bestückung. Die vergleichsweise harmlose Minimalimpedanz von 5,2 Ohm bei 220 Hertz dürfte bei der 6-Ohm-Gesamtcharakteristik des Lautsprechers keinen Verstärker überfordern. Die akustischen Phasen von Mittel- und Hochtonübergang sind so gewählt, dass sich eine leicht nach oben gerichtete Schallabstrahlung ergibt, denn die FS 67.2 steht für die meisten Hörplätze mit ihren zierlichen 90 Zentimetern eigentlich zu niedrig. Mit diesem Trick aber passt das Klangbild in einem typischen Hörabstand recht gut.
Dass die Kieler Entwickler ihr Handwerk verstehen, ließ sich im i-fidelity.net-Labor schnell nachweisen, denn die Charakteristika des Systems zeigen ein für diese Preisklasse erstaunlich ausgewogenes Bild. Der Frequenzgang zeigt eine sanfte Grundtonsenke und einen auf Achse etwas überbetonten Obertonbereich, der sich unter Winkel aber gleich wieder egalisiert, was potentiell dafür spricht, die FS 67.2 nicht oder nur wenig auf den Hörplatz anzuwinkeln. Der in einigem Abstand gemessene Raumakustik-Frequenzgang (siehe Labor) bestätigt diesen Umstand recht deutlich. Auch die versprochene Minimalimpedanz unterschritt das Testmuster nicht und zeigte eine für analoge und digitale Verstärker leicht beherrschbare Last. Das Wasserfalldiagramm belegte die gute mechanische Verarbeitungsqualität mit einem Messbild frei von signifikanten Resonanzen. Sehr vorbildlich.