Mittlerweile lässt sich mit Fug und Recht behaupten, dass sich nur ganz wenige Hersteller vergleichbar weitreichend entwickelt haben, wie es Elac innerhalb der letzten vier Jahre getan hat. Erinnern wir uns kurz zurück: In Kiel pflegte man stets lange Produktzyklen und war in gestalterischer Hinsicht eher konservativ unterwegs. Nicht zuletzt hielt man hinsichtlich der Preisgestaltung Abstand von jenen auf große Absatzzahlen ausgerichteten Angeboten, die audiophile Kriterien bestenfalls bedingt erfüllen. Und dann wurde gefühlt mit einem Mal alles anders: Die Discovery-Elektronik kam an Bord, die Miracord-Plattenspieler wurden neu belebt, und im Zuge der Kooperation mit Andrew Jones streckte die traditionsverbundene Unternehmung ihre Fühler erstmalig in Richtung erschwinglicherer Marktsegmente aus. Inzwischen hat sich die von Andrew Jones, der in der Entwicklerszene als einer der Preis-Leistungsspezialisten gilt, entwickelte Debut-Serie ihren Platz in der hart umkämpften 1.000-Euro-Liga längst erobert. Davon ermutigt legte man bekanntlich die Debut 2.0- und die Debut Reference-Serie sowie die Uni-Fi-Reihe nach, die aktuell ebenfalls in ihrer zweiten Generation vorliegt.

Nur um noch einmal zu rekapitulieren, wie weit Elac das Gaspedal durchtritt: Auch die abseits der Einsteiger-Regionen positionierten Serien Concentro, Navis und Vela sind seit 2016 entstanden. Man darf gespannt sein, wann sich die Verantwortlichen nach dieser beachtlichen Schlagzahl eine Atempause gönnen, wobei die Einführung der Carina-Serie darauf womöglich einen Hinweis gibt: Sie stellt de facto die vierte Generation der Linie 240 dar. Der Logik dieser systematischen Erweiterung und Modernisierung des Portfolios folgend, blieben Aktualisierungen der Linien 260 und 300 als Kandidaten für Neuvorstellungen in nächster Zeit übrig. Für den Moment ist jedenfalls klar: Als Fortführung der bewährten, erst im Herbst 2015 präsentierten Linie 240.3 treten die neuen Modelle in große Fußstapfen. Dabei sehen sie überhaupt nicht wie deren Nachfolger aus, allein ihre Typenbezeichnungen 24x.4 »entlarven« sie als solche.

Das Design der Carina-Lautsprecher präsentiert sich mit eleganter Linienführung und aufgeräumter Schallwand voll auf der Höhe der Zeit; sie demonstrieren im direkten Vergleich deutlich, dass die bisherige Optik doch ein wenig Staub angesetzt hatte. Vermutlich räumte Elac angesichts dessen seinen Bestandszielgruppen eine Gewöhnungszeit ein, die zeitweilig zu einem diffusen Bild führte, denn bis vor Kurzem waren die 240.3-Modelle weiterhin erhältlich. Ein klein wenig Angst vor der eigenen Courage mag dabei auch eine Rolle gespielt haben, immerhin bewegen sich die preislich etwas unterhalb der dritten 240er-Generation angesiedelten Novizen in einem der wichtigsten Umsatzbereiche. Während zur vorherigen Serie 240 zwei Kompaktboxen (BS 243 und BS 244) sowie zwei Standlautsprecher (FS 247 und FS 249) zählten, beschränkt sich die neue Modellpalette neben dem Center-Lautsprecher CC 241.4 auf den kleineren Floorstander FS 247.4 und die kleinere Regalbox BS 243.4 – einstweilen jedenfalls. Eine Kombination unterschiedlicher Lautsprecher für die vorderen und die hinteren Kanäle eines Surround-Setups ist mit diesem Trio natürlich genauso realisierbar, alldieweil für die jeweiligen Frequenzbereiche weiterhin identische Treiber verwendet werden.