Nach Sichtung der ersten Bilder des neuen Modells VT-80 von Dynavox erwartete ich eigentlich einen Verstärker im üblichen Vollformat. Doch das dann eintreffende Paket von der Größe eines Wanderschuhkartons verhieß etwas kleineres - und so entpuppte sich der bullig wirkende Aspirant als knuffiger Mid-Size-Amp in den ungewöhnlichen Maßen 25 x 18 x 9,5 Zentimeter. Nicht alltäglich wirkt auch die Ausstattung des Dynavox-Geräts. Denn ergänzend zu den typischen Features eines analogen Verstärkers von klassischem Zuschnitt wurde ein digitaler Media-Player integriert - und kabellose Wiedergabe via Bluetooth gibt es als weiteren Bonus obendrauf. Wodurch der Amp zu einer kompletten kleinen Audio-Streaming-Zentrale mutiert. Was uns zur dritten Überraschung bringt: der VT-80 kostet lediglich 119 Euro! Wie machen die Herren vom Sintron-Vertrieb aus Iffezheim das? Vor allem aber: Kann ein zu solchem Kampfpreis angebotenes Gerät überhaupt etwas taugen?

Der schnellste Weg zur ersten Vertrauensbildung führt über die Gewichtskontrolle. Trotz des kompakten Formats bringt der Dynavox runde drei Kilogramm auf die Waage, was sich vorrangig aus dem durch die Lüftungsschlitze des Abdeckungsblechs klar erkennbaren, sehr amtlich wirkenden streufeldarmen Ringkern-Transformator erklärt. Typischerweise basieren kleinere Stereo-Verstärker in dieser Preisregion heutzutage auf dem Class D-Konzept - nicht so der VT 80. Hier fungiert eine diskret aufgebaute Schaltung nach bewährtem Class AB-Prinzip. Diese klassische Technik steckt in einem ausschließlich in Schwarz erhältlichen Gehäuse, welches sich robust gefertigt und ordentlich verarbeitet präsentiert. Auch die Tasten und Schalter wirken durchweg solide, laufen sahnig, klacken satt und übermitteln den Eindruck eines seriös konstruierten Geräts.

Neben den bei einem Stereo-Verstärker zu erwartenden Bedienelementen wie Pegelsteller, Klangregler für Bässe und Höhen, Lautsprecherzuweisung (A-B-A/B) und Eingangswahlschalter für drei Quellen befindet sich auf der linken Hälfte des Geräts in friedlicher Koexistenz zum 3,5-mm-Kopfhörer-Ausgang die bereits avisierte Media-Player-Sektion. Unter dem rot leuchtenden alphanumerischen Display warten ein Modus-Switch für die digitalen Betriebsarten, drei Laufwerks-Funktionstasten und eine zusätzliche Plus/Minus-Lautstärkeregelung auf ihren Einsatz. Diese Tasten steuern den integrierten Media-Player, der von zwei darunter positionierten Slots gespeist wird: hier lassen sich SD-Speicher-Karten oder USB-Sticks bis zu einer Größe von 128-GB einschieben. Aus diesen beiden Digitalquellen können Audio-Dateien der gängigen Formate MP3, WMA und WAV direkt abgespielt werden. Doch damit nicht genug der digitalen Möglichkeiten: die an der Rückseite positionierte Antenne signalisiert Empfangsbereitschaft - und zwar für Signale eines Bluetooth-Senders vom Smartphone, Computer oder mobilen Audio-Player.

Um diese vielfältige Funktionalität für den bescheidenen Betrag von 119 Euro zu erhalten, muss der Kunde erstaunlicherweise nicht auf einen China-Import obskurer Herkunft und fragwürdiger Qualität zurückgreifen. Im Falle des Dynavox VT-80 bekommt er ein sicherheitsgeprüftes Gerät mit deutscher Bedienungsanleitung und hiesigem Service-Ansprechpartner über einen renommierten deutschen Vertrieb mit über 25 Jahren Erfahrung. Kleiner kann das Risiko kaum sein.