Dual! Mein Gott, wie oft war ich während meiner langen Tester-Jahre schon im beschaulichen St. Georgen im Schwarzwald bei der Plattenspieler-Manufaktur Dual. Der Name stand in den 70er-Jahren für zuverlässige Präzisionsmechanik zum erschwinglichen Preis. Das hehre Ziel der Schwaben war es, der LP ein Höchstmaß an Komfort und Klang abzuringen.

Die Zeiten haben sich geändert. Heute ist Streaming, also das Herunterladen von Audio-Daten mit höchster Auflösung, angesagt. Was ist mit Dual in diesen Jahren passiert? 1988 wurde der Name an die Schneider Rundfunkwerke verkauft, 1995 erwarb Karstadt die Nutzungsrechte an Dual-Plattenspielern. Mittlerweile zeichnet eine gewisse DGC GmbH Unterhaltungselektronik mit Sitz im bayrischen Landsberg für die Dual-Komponenten verantwortlich. Das Sortiment beinhaltet neben Audio-Systemen, digitalen Bilderrahmen und DVD-Spielern auch DAB-Radios. Die Vertriebs- und Vermarktungsrechte für Dual-Plattenspieler – alle am »CS« in der Typenbezeichnung zu erkennen – erwarb die Alfred Fehrenbacher GmbH in St. Georgen. Am ursprünglichen Firmensitz werden also auch heute noch – auf den alten Fertigungsstraßen – Plattenspieler hergestellt.

Der brandaktuelle CS 600 legt ein beeindruckendes Zeugnis vom Know-how der Schwarzwälder Manufaktur ab. Optisch schlicht, soll er vor allem durch einen neu entwickelten, höhenverstellbaren Tonarm überzeugen. Eine edle Holzkonsole verankert den Arm, den Antrieb und die Elektronik. Erhältlich ist der CS 600 in Strukturlack oder in Klavierlack Schwarz zum Preis von rund 1.400 Euro.